Sebastian Huhnholz

„Schwamm drüber Augustus“?

Römische Imperialmotivik bei „Griechen-Müller“

17 Seiten | Autor: Sebastian Huhnholz

Sebastian Huhnholz' Beitrag nimmt das Thema von Macht und dem Politischen auf. Am Beispiel von Rombezügen werden imperiale Motive in Müllers Werk verfolgt, die als Ausdruck einer Suchbewegung nach Darstellungsweisen enthemmter Gesellschaftskonstellationen begriffen werden. Damit steht Huhnholz’ Beitrag quer zu einer Literatur, die meist auf Müllers Rezeption griechischer Tragödien fixiert ist.

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Heiner Müller: Macht, Geist & Katastrophengier

Die Beiträge des Schwerpunktes zum Vorzugspreis - Mit den Stichworten "Macht", "Geist" und "Katastrophengier" beleuchten fünf Aufsätze und ein Interview verschiedene Facetten des Müllerschen Œuvres und dessen gegenwärtiger Rezeption. Sie fragen insbesondere nach Heiner Müllers „Katastrophengier“ – seiner Beschäftigung mit der Katastrophe als „Grunderfahrung“ und dem „Abgrund hinter jeder Politik“ – und deren Wirkungen in unserer „postheroischen“ Zeit.

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Berliner Debatte Initial 3 | 2015

Heiner Müller: Macht, Geist & Katastrophengier

ISBN 978-3-945878-02-6 | ISSN 0863-4564 | 152 Seiten

Am 30.12.2015 jährt sich Heiner Müllers Todestag zum zwanzigsten Mal. Müllers vornehmlich dramatisches Oeuvre ist genuin politisch. Die DDR und der Kommunismus sind das Material, das er vor menschheitsgeschichtlichem Hintergrund auslotete. Die postmoderne Attitüde wie der ernsthaft dramaturgische Gestus, der auf der Annahme einer qualitativ anderen Zukunft aufruht, sind für die Gegenwart nur in vermittelter Form noch eine Provokation. Müllers Stücke sind gleichwohl weiterhin weltweit auf den Bühnen präsent. Unter den Schlagworten Macht, Geist und Katastrophengier fragen wir im Themenschwerpunkt nach deren Wirkungen in unserer „postheroischen“ Zeit. Außerdem: Loïc Wacquants Forschungsansatz einer „Soziologie von Fleisch und Blut“ wird von vier Fachkolleg_innen kontrovers diskutiert.

Inhalt

Ans Vergessen erinnern

Über Christian Meiers „Das Gebot zu vergessen und die Unabweisbarkeit des Erinnerns. Vom öffentlichen Umgang mit schlimmer Vergangenheit“

11 Seiten | Autor: Sebastian Huhnholz

Wie fruchtbar die nur vermeintlich „alte“ Geschichte für unsere Gegenwart ist, hat der große Gelehrte Christian Meier schon häufig gezeigt. Umso bemerkenswerter ist, dass sich in seinem neuen Buch über Erinnerungs- bzw. Vergessenspolitik Alte Geschichte und Gegenwart eher aneinandergereiht sehen, getrennt in zwei ungleich gewichtige Kapitel. Ums Vergessen soll es gehen, auch ums Erinnern, womöglich auch um Gedenkstile und -möglichkeiten angesichts von unzähligen, ja manch monströsen „schlimmen Vergangenheiten“. Entsprechend fragend steht man vor Meiers neuem Buch, in dem ein schon berühmter, älterer und vor allem universalhistorisch angelegter Text über die Nachkriegsoptionen früherer Konfliktparteien kombiniert wird mit einem ausschließlich zeitgenössisch relevanten Beitrag, der uns seine Gedanken zur neuen deutschen Gesellschaft näherbringt.

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„… eingeklemmt zwischen zwei größeren Häusern.“

Versuch eines psychopolitischen Porträts anlässlich des 100. Geburtstags Erich Honeckers

18 Seiten | Autor: Sebastian Huhnholz

Proletarische Lebensweise war ihm mitnichten fremd, ganz sicher aber hatte er sich mit der Zeit von ihr entfremdet. Erich Honeckers gebetsmühlenhaft wiederholte, monumentalische Elogen auf das Anfang der 1930er Jahre nahe Kasachstan aus russischem Boden gestampfte Hütten-Kombinat Magnitogorsk W. I. Lenin mag in Sachen Schwerstarbeiterglorifizierung noch manchen Zeitgenossen überzeugt haben. Immerhin sprach daraus nicht nur der für die erste Jahrhunderthälfte typische Machbarkeits- und industrielle Größenwahn, sondern ebenso die nicht minder betäubende, den jungen Saarländer vor allem aber enorm beeindruckende Wucht einer mit Menschen-, Güter- und Landmassen kalkulierenden stalinistischen Fortschrittseuphorie. Der aus späterer Perspektive damals überraschend attraktive und, ja, sogar junge Jugendfunktionär Honecker ist Jahrgang 1912, wird später Staatschef der Deutschen Demokratischen Republik, sein Geburtstag ist hundert Jahre her, sein Tod keine zwanzig.

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2012
Honeckers Welt
160 Seiten

Berliner Debatte Initial 2 | 2012

Honeckers Welt

Herausgeber: Sebastian Huhnholz

160 Seiten

Proletarische Lebensweise war ihm mitnichten fremd, ganz sicher aber hatte er sich mit der Zeit von ihr entfremdet. Erich Honeckers gebetsmühlenhaft wiederholte, monumentalische Elogen auf das Anfang der 1930er Jahre nahe Kasachstan aus russischem Boden gestampfte Hütten-Kombinat Magnitogorsk W. I. Lenin mag in Sachen Schwerstarbeiterglorifizierung noch manchen Zeitgenossen überzeugt haben. Immerhin sprach daraus nicht nur der für die erste Jahrhunderthälfte typische Machbarkeits- und industrielle Größenwahn, sondern ebenso die nicht minder betäubende, den jungen Saarländer vor allem aber enorm beeindruckende Wucht einer mit Menschen-, Güter- und Landmassen kalkulierenden stalinistischen Fortschrittseuphorie. Der aus späterer Perspektive damals überraschend attraktive und, ja, sogar junge Jugendfunktionär Honecker ist Jahrgang 1912, wird später Staatschef der Deutschen Demokratischen Republik, sein Geburtstag ist hundert Jahre her, sein Tod keine zwanzig.

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