2012
Raketenabwehr und russische Optionen
2 Seiten | Autor: Wolfgang Schwarz
Als Gorbatschow am 10. Dezember 2011 mit dem Franz- Josef-Strauß-Preis der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung geehrt wurde, nahm er dies zum Anlass, vor dem Entstehen neuer Trennungslinien zwischen dem Westen und Russland, vor der Gefahr eines Dritten Weltkrieges zu warnen. So sei die geplante Aufstellung von US-amerikanischen Raketenabwehrsystemen im europäischen Bereich ausschließlich gegen Russland gerichtet; alles andere sei Gerede. Wo die russische Regierung die Verteidigungsfähigkeit des Landes gefährdet sehe, werde sie entsprechend militärisch reagieren.
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Europa ohne Kompass
2 Seiten | Autor: Jochen Franzke
Die noch nicht ausgestandene Staatsschuldenkrise seit Ende 2009 hat Europa stärker verändert, als viele wahrhaben wollen. Es stellt sich die grundsätzliche Frage des Sinns der europäischen Integration. Vor allem die Glaubwürdigkeit des europäischen politischen Führungspersonals hat gelitten. Ohne Kompass wurstelt man sich seit mehr als zwei Jahren durch. Keine „rote Linie“, die nicht nach wenigen Wochen überschritten wurde, kein Masterplan, der nicht bald Makulatur geworden ist. Sieht man von dem ahistorischen „Krise als Chance“-Geschwafel ab, fallen Antworten über die Auswirkungen der Krise auf die europäische Integration überwiegend pessimistisch aus. Das Center for Security Studies der ETH Zürich kommt in seiner Studie „Strategic Trends 2012“ zu dem erschreckenden Schluss, dass durch diese Krise die Rolle der EU als Stabilitätsanker beschädigt sei und sich ihr langfristiger globaler Abstieg beschleunigt habe. Die Gemeinsame Außen und Sicherheitspolitik sei nur noch Schimäre. Die vom Lissabon- Vertrag eingeführten Neuerungen in diesem Bereich seien de facto rückgängig gemacht worden.
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Welche Wahrheit?
2 Seiten | Autor: Attila Király
Mit der Theaterpraxis des russischen Regisseurs Konstantin Stanislawski (1863-1938) verband sich das Verständnis dreier Wahrheiten: die Wahrheit der schauspielerischen Empfindung, die gesellschaftliche Wahrheit und die Wahrheit der Bühne. Kunst ist, wenn alle drei zusammenkommen. So das Konzept. Nun ist der postmodernen Gesellschaftsanschauung die Wahrheit weitgehend abhandengekommen, und Begriffe der Kunst sind nicht unmittelbar in solche der Politik zu übersetzen. Dennoch gilt: Dem politisch Handelnden nimmt man die politische Botschaft nur ab, wenn sie authentisch ist; die geäußerten Positionen müssen gesellschaftlich relevant sein; das muss in der parlamentarischen Praxis umgesetzt werden. Gleichwohl sind das drei unterschiedliche Perspektiven: die Logik des gesellschaftlichen Handelns, die Logik der parlamentarischen Arbeit und die Fähigkeit, dies überzeugend umzusetzen.
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Welternährung und Produktivität im globalen Agrarsektor
12 Seiten | Autor: Matin Qaim
Wie viel mehr an Nahrungsmitteln brauchen wir und wie kann diese Mehrproduktion erreicht werden, um alle satt zu machen? Welcher Technologien bedarf es dafür? Wie entwickeln sich Angebots- und Nachfragetrends, nicht zuletzt durch die steigende Bedeutung von Bioenergie? Der Autor diskutiert diese Fragen und verweist auf die Rolle der Landwirtschaft für die Reduzierung der Armut von Kleinbauern in Entwicklungsländern.
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Food Security and Conflict
8 Seiten | Autor: Benjamin Shepherd
While inter-state wars over food-producing resources do not look likely, localized food-related conflicts are common and international tensions over key resources exist. This short article surveys some of the key linkages between food and water scarcity and the possibility of violent conflict.
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Die neue Knappheit: Biomasse
9 Seiten | Autor: Harald Grethe
Fossile Kohlenstoffquellen werden knapper. Bioenergie wird zu einer Brückentechnologie und die stoffliche Nutzung von Biomasse nimmt zu; die globalen Agrarpreise steigen. Der Autor fordert, Möglichkeiten zur Verringerung der Nachfrage zu nutzen. Ein geringerer Konsum tierischer Produkte in Industrieländern und eine Verringerung von Lebensmittelabfällen würden zu niedrigeren Preisen beitragen. Die politische Förderung von ackerpflanzenbasierten Biokraftstoffen sollte beendet werden.
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Nahrungsmittelmärkte und Ernährungssicherheit
8 Seiten | Autor: Martina Brockmeier, Kirsten Urban, Fan Yang
Die auch als „Silent Tsunami“ bezeichnete Steigerung der Weltagrarmarktpreise hat eine intensive Diskussion über die Folgen hoher und volatiler Nahrungsmittelpreise für die Welternährung hervorgerufen. Weltagrarmarktpreise steigen auch infolge der Umsetzung internationaler Handelsabkommen, wie beispielsweise der WTO-Verhandlungen. Hat die Liberalisierung der Weltagrarmärkte daher negative Auswirkungen auf die weltweite Ernährungssituation? Eine Antwort auf diese Frage kann nur unter detaillierter Berücksichtigung der in einem Land geltenden ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen gegeben werden.
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Hunger und Menschenrechte
9 Seiten | Autor: Michael Windfuhr
Die Erklärung des Welternährungsgipfels von 1996 begann mit dem fundamentalen Menschenrecht auf angemessene Nahrung. Seitdem ist dieses Recht auch im Umfeld der mit Welternährung befassten Organisationen der Vereinten Nationen zu einer Referenzgröße geworden. Was bedeutet es, wenn im Kontext von Hungerreduktionsstrategien über das Recht auf Nahrung gesprochen wird? Warum sollte es wichtig sein, Hunger als einen Fall für das Recht zu sehen und nicht nur als ein Produktions- und Verteilungsproblem?
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Verbot biologischer Waffen stärken! 40 Jahre BW-Konvention
5 Seiten | Autor: Hubert Thielicke
Am 10. April 1972 wurde in den Hauptstädten der drei Depositäre Großbritannien, UdSSR und USA die Konvention über das Verbot der Entwicklung, Herstellung und Lagerung bakteriologischer (biologischer) und Toxinwaffen und über ihre Vernichtung (BW-Konvention) zur Unterzeichnung aufgelegt. Sie stellt nicht nur die erste weltweite Abrüstungsmaßnahme dar, sondern verbietet auch eine komplette Kategorie von Massenvernichtungswaffen und verhindert präventiv den militärischen Missbrauch wissenschaftlich-technischer Erkenntnisse auf dem Gebiet der Biowissenschaften. Die Konvention trat am 26. März 1975 in Kraft. Heute gehören ihr 165 Teilnehmerstaaten an.
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Sieben Schritte zur friedlichen Lösung des Atomkonflikts mit Iran
6 Seiten | Autor: Michael Brzoska, Oliver Meier, Götz Neuneck
Die Konturen einer dauerhaften friedlichen Lösung des Atomkonflikts mit dem Iran können relativ klar und sicher beschrieben werden. Aus den politischen Debatten und Fachdiskussionen zum iranischen Atomprogramm lassen sich eine Reihe von Elementen eines Kompromisspakets herausarbeiten, das sowohl für die USA und die EU als auch für den Iran akzeptabel sein könnte. Das große Problem ist allerdings, zu einer nachhaltigen Lösung zu kommen. Während das Ziel klar erkennbar ist, bleibt der Weg dorthin voller Hindernisse – zumal das Misstrauen beider Seiten sehr groß ist. Unklar ist außerdem, ob sie den Willen und die Fähigkeit haben, diesen schwierigen Weg zu bewältigen. Kurzfristig ist die größte Herausforderung, einen Ausweg aus der aktuell gefährlicher werdenden Konfrontation zu finden und eine kooperative Lösung im Rahmen der stattfindenden Gespräche zwischen dem Iran und den fünf ständigen Mitgliedern des Sicherheitsrats sowie Deutschland zu erreichen.
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