1991
Elmar Altvater: Die Zukunft des Marktes
3 Seiten | Autor: Arndt Hopfmann
Kaum, daß die Euphorie über den „endgültigen“, weltweiten Sieg der Marktwirtschaft etwas an propagandistischer Dynamik eingebüßt hat, tritt der Berliner Ökonom Elmar Altvater mit der Frage nach den Grenzen der Marktwirtschaft auf den Plan – ein ketzerisches Unterfangen, so scheint es jedenfalls auf den ersten Blick. Wird jedoch ein zweiter Blick riskiert, so ist schnell klar, daß sehr wohl der Zusammenbruch der Gesellschaften sowjetischen Typs, die Krisentendenzen des Weltmarktes mit ihren die Unterentwicklung in den südlichen Entwicklungsländern vertiefenden Wirkungen und die globalen Gefährdungen mit der zweifelhaft rationalen Funktionsweise von Marktwirtschaft zusammen gedacht werden müssen. Und in der Tat ist die Frage nach der Zukunft des Marktes eigentlich die nach den Perspektiven eines Weltsystems, das sich am Ende des zweiten Jahrtausends seit Christus in einer „Krise der natürlichen Grundlagen des menschlichen Lebens“ - in einer Zivilisationskrise - befindet, „in die die Menschheit im Verlauf des kapitalistischen Industriezeitalters geraten ist“ und deren Ursachen nicht zuletzt in der „Anwendung der prozeduralen Rationalität des Marktes“ zu suchen sind, die „die materiale Rationalität der sinnvollen, befriedigenden Lebensgestaltung für eine Mehrzahl der heute auf der Erde lebenden Menschen untergraben“ hat. In dieser globalen Krisensituation unternimmt Altvater mit seiner Schrift den Versuch „der Orientierung in den Entwicklungen und Verwicklungen der Weltgesellschaft am Ende des 20. Jahrhunderts“.
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Bericht des Club of Rome 1991:
2 Seiten | Autor: Wolfgang Schwanitz
Erstmals seit der Gründung des „Club of Rome“ im Jahre 1968 stammt der Bericht des Jahres 1991 von seinem aus 17 Mitgliedern bestehenden Rat. Die Berichte der davorliegenden Jahre wurden im Unterschied dazu an den Club gerichtet. Begonnen hatte dies 1972 mit „Die Grenzen des Wachstums“, verfaßt von Meadows, Meadows, Zahn und Milling, die damit zugleich den Weltruf der einhundert Zweifler von Rom begründeten. Der Rohstoffpreisschock im Zusammenhang mit dem Nahost-Krieg 1973 konnte die damaligen Mahnungen des Club kaum eindringlicher erhellen.
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Frank Beckenbach (Hrsg.): Die ökologische Herausforderung für die ökonomische Theorie
4 Seiten | Autor: Rainer Schwarz
Das Buch enthält die überarbeiteten Referate einer Jahrestagung, die das im Nicht-Beitrittsgebiet von Berlin ansässige Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) Ende 1990 veranstaltet hat. Dieses Institut widmet sich mit ökonomischer Kompetenz Problemen, die im Schnittfeld von Ökologie und Wirtschaft liegen. Es bearbeitet praktische Probleme auf betrieblicher, regionaler und sektoraler Ebene ebenso wie jene auf theoretischer Ebene.
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Praktische Vernunft und Recht
3 Seiten | Autor: Edda Magdanz, Marie-Luise Römer
Die in den letzten Jahren vehement geführten Debatten über den Denkeinsatz der Moderne und seine heutigen Konsequenzen führten zu einer radikalen Vernunftkritik, die die Ablehnung jeglichen normativen Universalismus, jeglicher Formen des Totalitätsdenkens und einer aufklärerisch tradierten Konsenstheorie grundsätzlich impliziert. Gleichzeitigsind angesichts sozialer, ökologischer und zivilisatorischer Krisenprozesse das Problembewußtsein und das Verständnis darüber gewachsen, wie notwendig die Aktivierung des Vernunftpotentials wird, um eine rationale Handlungsfähigkeit bei anstehenden Konfliktbewältigungen zu gewährleisten.
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Wolfgang Welschs Plädoyer für „ästhetisches Denken“
6 Seiten | Autor: Frank Beuth
Der Bamberger Philosophieprofessor Wolfgang Welsch, ein anerkannter Kenner und Protagonist postmoderner Philosophie, legte im Juli 1990 eine Aufsatzsammlung mit dem Titel „ésthetisches Denken" vor.
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1991-08-01
6 Seiten | Autor: Anatoli Butenko
Heute, da Berichte und Fakten erst akkumuliert werden und die Untersuchungen über das Handeln der an den Augustereignissen Beteiligten andauern, kann der Eindruck entstehen, daß die Stunde für die politologische Analyse der Geschehnisse noch nicht gekommen ist. Natürlich, jemand, der darauf Anspruch erhebt, ein erschöpfendes Bild der Ereignisse vermittelt zu bekommen, sollte lieber warten. Doch jeder halbwegs gebildete Politologe weiß, daß wir weder morgen noch in hundert Jahren über die absolute Wahrheit verfügen werden... Daher bestreite ich nicht, daß neue zugängliche Fakten, Dokumente und Berichte uns veranlassen können, Korrekturen an den heutigen Bewertungen vorzunehmen. Unterstreichen möchte ich, und daran zweifele ich nicht, daß für die grundlegende Charakteristik des Umsturzes und der Entwicklungen, die dahin führten, genügend Tatsachen bekannt sind. Die Kürze der Zeit rechtfertigt die Unvollständigkeit der vorliegenden Beurteilung.
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Aspekte der Transformation des politischen Systems in der DDR im Vergleich zu Osteuropa
11 Seiten | Autor: Erhard Crome, Jochen Franzke
Die westliche DDR-Forschung hat es mit dem Vorwurf zu tun, den Zusammenbruch jener anderen deutschen Republik nicht rechtzeitig vorhergesagt zu haben. Der gleiche Vorwurf trifft die gesamte Osteuropaforschung in bezug auf die Wandlungen im östlichen Teil des Kontinents.
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Ein Brief aus dem Jahre 1980
4 Seiten | Autor: Leonid Michailowitsch Batkin
1980 bekam ich von einem Freund aus Petersburg einen Brief mit ausgesprochen wohlwollenden Bemerkungen zu den damals gerade publizierten Bemerkungen Lichatschows „Über das Russische“. Ich setzte mich sofort an die Schreibmaschine, um eine Entgegnung zu verfassen. Die Zeitschrift „Nowyj mir“ lag aufgeschlagen vor mir ... Bald wurde mir klar, daß es kein privater Brief werden würde, aber auch kein Artikel. Ich schrieb sofort ins Reine, aber ohne ein Konzept, brachte die Argumente vor, die mir gerade in den Sinn kamen und sandte meinem Freund in Petersburg die Antwort. Die Durchschrift, die ich vorsorglich angefertigt hatte, ließ ich in meinem Freundeskreis kursieren. Nie hatte ich mich um den Druck des Manuskripts bemüht, es wäre aber auch unmöglich gewesen, es zu jener Zeit zu veröffentlichen.
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Die Nationalitätenkonflikte in Ost- und Südosteuropa und ihre historischen Wurzeln
10 Seiten | Autor: Ernstgert Kalbe
Das Scheitern des realen Sozialismus und das damit verbundene Aufleben nationalen Identitätsstrebens, aber auch nationalen Haders in und zwischen den Völkern Ost- und Südosteuropas werfen Fragen nach den Ursachen dieser gesellschaftlichen Erscheinungen auf, die komplexer Natur und ohne die Untersuchung geschichtlicher Hintergründe kaum zu beantworten sind.
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Migration als Lebensprozeß
10 Seiten | Autor: Dagmar Henke, Monika Lehmann, Kari-Friedrich Wessel
Interview der Redaktion Berliner Debatte INITIAL mit der Psychologin Monika Lehmann, der Theologin Dagmar Henke und dem Philosophen Karl-Friedrich Wessel
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