Demokratie

Chancen der arabischen Revolution

Warum unsere politisch Korrekten schweigen sollten

8 Seiten | Autor: Hartmut Elsenhans

Die Hoffnungen des Arabischen Frühlings können verwirklicht werden, wenn für die Bevölkerung rasch Beschäftigungsperspektiven geschaffen werden. Dabei könnte Europa der arabischen Welt helfen, ähnlich wie die asiatischen Tigerländer zu wachsen. Allerdings: Arbeitskräfte sind wegen des Ölreichtums oft zu teuer, Währungen können ohne Zugriff auf landwirtschaftliche Ressourcen nicht abgewertet werden. Der Autor schlägt vor, europäische Nahrungsmittelüberschüsse zur Verfügung zu stellen. Für eine langfristige Kooperation mit der postrevolutionären arabischen Welt müssen westliche Politiker allerdings lernen, gemäßigte Islamisten zu respektieren, und westliche Politologen, politökonomisch zu denken.

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Erschienen in
Welttrends 83 | 2012
Arabische Brüche
144 Seiten

Politischer Frühling?

Ägypten am Scheideweg

9 Seiten | Autor: Thorsten Hasche

Ein Jahr nach dem Sturz Mubaraks zeigt der politische Reformprozess Schwierigkeiten. Der Hohe Rat der ägyptischen Streitkräfte führt noch die Regierungsgeschäfte. Aus den Parlamentswahlen sind nicht die liberalen Bewegungen, die die Proteste getragen haben, als Sieger hervorgegangen, sondern islamistische und salafistische Parteien. Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Probleme ist unklar, ob die ausstehende Verfassungsreform zu einem repräsentativeren politischen System führen wird.

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Erschienen in
Welttrends 83 | 2012
Arabische Brüche
144 Seiten

Lackmustest der Jasminrevolution

Tunesien nach den Wahlen

5 Seiten | Autor: Matthieu Voss

In Tunesien begann der arabische Frühling. Mit den ersten freien Wahlen nach 23 Jahren setzte dieses Land im Oktober 2011 weiterhin Maßstäbe für eine ernsthafte demokratische Entwicklung in der Region. In Tunis spürt man den Geist der neuen Freiheit. Aber was bedeutet der klare Sieg der islamistischen Ennahda-Partei für die Zukunft? Wird sich die in den Wahlen sichtbare Spaltung zwischen religiösen und laizistischen Kräften im Land fortsetzen?

Schlagworte: Tunesien | Demokratie | Islam

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Erschienen in
Welttrends 82 | 2012
Autoritarismus Global
144 Seiten

Autoritarismus im 21. Jahrhundert

Gedanken zu einem aktuellen politischen Phänomen

11 Seiten | Autor: Raimund Krämer

Die Mehrheit der Menschen der Erde lebt heute in autoritären Regimen. Wir finden diese Regime in unterschiedlichen Variationen, und dies weltweit. Und selbst dort, wo wir (noch) von Demokratien sprechen können, beobachten wir einen „schleichenden Autoritarismus“. Der Autor formuliert die These von Autoritarismus als globaler Tendenz, erinnert an klassische Definitionen des Autoritarismus und skizziert überblicksmäßig die Erscheinungsformen dieses Regimetyps zu Beginn des 21. Jahrhunderts.

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Erschienen in
Welttrends 82 | 2012
Autoritarismus Global
144 Seiten

Instabile Demokratien in Lateinamerika

6 Seiten | Autor: Luis E. González

Anfang des 21. Jahrhunderts ist die Zahl gefestigter Demokratien in Lateinamerika gering. Ende der 1980er Jahre gab es große Erwartungen. Diese sind enttäuscht worden. Die Stabilität der Demokratien ist gering. Die Mehrzahl der Demokratien sind „wenig gefestigt”. Prekäre Lebensverhältnisse, die enttäuschten Erwartungen in die Demokratie, el Desencanto, und die geringe Rechtsstaatlichkeit spielen dabei entscheidende Rollen für die stabile Instabilität.

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Erschienen in
Welttrends 82 | 2012
Autoritarismus Global
144 Seiten

Vom Militärregime zur Musterdemokratie?

Zum politischen System Brasiliens

10 Seiten | Autor: Sven Schuster

Brasilien ist in die Riege der Global Player aufgestiegen. Sowohl im wirtschaftlichen als auch im sozialen Bereich ist das größte Land Südamerikas zu einem Vorbild in der Region geworden. Politisch – insbesondere für das Parteiensystem und die Legislative – gilt das jedoch nur bedingt. Hier offenbaren sich strukturelle Probleme, deren Ursachen weit zurückreichen.

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Erschienen in
Welttrends 85 | 2012
Brasilien – Land der Gegensätze
144 Seiten

Sozioökonomische Inklusion

Neue linke Sozialpolitik

8 Seiten | Autor: Claudia Zilla

Die rote Welle Lateinamerikas hat Brasilien längst erreicht. Unter den linken Regierungen von Lula bis Dilma wird im neuen Millennium ein Schlagwort zur Devise einer neuen Sozialpolitik: Armutsbekämpfung. Doch wie erfolgreich ist der Ansatz einer sozioökonomischen Inklusion? Die Autorin gibt Einblick in das brasilianische Modell und stellt es in den Kontext neuerer Demokratiedebatten in Lateinamerika.

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Erschienen in
Welttrends 85 | 2012
Brasilien – Land der Gegensätze
144 Seiten

Demokratischer Frühling in Tunesien

Replik zur Ausgabe „Arabische Brüche“

3 Seiten | Autor: Elyes Ghariani

Der berühmte tunesische Dichter Aboul Kacem Chebbi (1909-1934) hat gesungen: „Wenn eines Tages das Volk leben will, kommt das Schicksal nicht umhin, zu antworten.“ Auf seine Dichtkunst antworten die Tunesier heute mit der Revolution der Freiheit und der Würde. Die Jasmin-Revolution stellt zweifellos eine historische Wende für Tunesien dar. Nach einigen heroischen Kampftagen, ohne Furcht vor Repression und ohne ideologische Inflation, haben Tunesier mit allen sozialen Hintergründen – aber vor allem jungen Leute – eine brutale, korrupte, für ein kulturreiches Land beschämende Diktatur gestürzt. Die Jasmin-Revolution hat den Weg für eine strahlende Zukunft in Tunesien und in der Region frei gemacht. Die tunesische Revolution führte zum Arabischen Frühling. Die Forderung des tunesischen Volkes nach Demokratie, Freiheit und Würde ist weiteren Völkern der Region zur Inspirationsquelle geworden, die sich somit trauten, ihre berechtigten Forderungen zum Ausdruck zu bringen.

Schlagworte: Tunesien | Islam | Demokratie

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Erschienen in
Welttrends 85 | 2012
Brasilien – Land der Gegensätze
144 Seiten

Wider den westlichen Sonderweg

Globaler Melting Pot statt Clash of C ivilizations

5 Seiten | Autor: Sibylle Tönnies

Müssen wir die demokratischen Bewegungen, die die Diktaturen der islamischen Welt abschütteln wollen, aus weltanschaulichen Gründen unterstützen? Dies ist, beispielhaft zugespitzt, die Frage, die sich Theisen stellt – und er sagt Nein! Dabei bewegt er sich in der Polarität zwischen Interventionismus oder Isolationismus, Verantwortungsethik oder Realpolitik. Sie beherrschte schon vor 3.000 Jahren die Diskussion, als sich im Peloponnesischen Krieg die Städte gegen Athen auf die Seite des reaktionären Sparta stellten, obwohl sie eigentlich genau wie Athen stolz darauf waren, sich demokratisch selbst zu regieren. Muss man seinen ideologischen Gesinnungsgenossen militärisch beistehen, war – mit umgekehrtem politischen Vorzeichen – ebenfalls eine brennende Frage, als Preußen 1866 das revolutionäre Italien gegen das monarchisch regierte Österreich unterstützte. Damit wurde die Heilige Allianz gesprengt, die ein beinahe religiös motiviertes Bollwerk gegen die Demokratie gewesen war. „Wir haben keines Richteramtes zu walten, sondern deutsche Politik zu treiben“, sagte Bismarck damals zu König Wilhelm I. Man spricht seitdem von Realpolitik. Appeasement wurde das Arrangement genannt, als sich die Westmächte 1938 in München aus realpolitischen Gründen mit Hitler einigten, obwohl sie sehen konnten, wie bedenklich unmoralisch er war.

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Erschienen in
Welttrends 90 | 2013
Türkei offensiv
144 Seiten

Berliner Debatte Initial 2 | 2014

Krieg ohne Heimatfront?

Herausgeber: Eric Sangar

161 Seiten

„Der Krieg findet nicht statt“ – Baudrillards Diktum zum Ersten Irakkrieg im Jahr 1991 scheint eine durchaus zutreffende Charakterisierung westlicher Kriege nach dem Kalten Krieg zu sein. Militärische Konfrontationen, so scheint es, haben sich in den zwei Jahrzehnten nach Ende des Kalten Krieges zunehmend von der Oder-Neiße-Grenze an den Hindukusch verlagert. Doch es ist nicht nur die geographische Distanz, durch die der Krieg in den westlichen Gesellschaften immer mehr aus dem öffentlichen Bewusstsein rückt. Vielmehr tragen zunehmend diffuse Feindbilder, die Transformation der medialen Kriegsbilder vom blutigen Heldenepos hin zu einer sterilen Technologiedemonstration, oder auch die verschwindend geringe Zahl von „eigenen“ Gefallenen zur Wahrnehmung bei, dass heutige Kriege vor allem die „Anderen“, bisweilen „Andersartigen“ betreffen. So beteiligte sich Deutschland zwischen 2003 und 2014 an einem Krieg, der mehr als doppelt so lange dauerte wie der Zweite Weltkrieg – und trotzdem schien die Gesellschaft diesen Krieg erst dann als solchen wahrzunehmen, als mehr als 100 Zivilisten infolge des Befehls eines deutschen Offiziers bei einem Luftangriff starben. Dass westliche Staaten seit dem Ende des