Kultursoziologie

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Kultursoziologie
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Journal

The Walking Dead

Krisenexperiment mit Offenbarungscharakter

15 Seiten | Autor: Peter Bescherer

Kino und Fernsehen sind nicht nur Abbild, sondern auch Teil sozialer Wirklichkeit. In diesem Sinne analysiert der Beitrag die Serie The Walking Dead (TWD), die seit 2010 beim USKabelsender AMC ausgestrahlt wird, als Beitrag zur gesellschaftlichen Selbstverständigung und fokussiert dabei auf die in der Serie offenbarten gesellschaftlichen Phänomene: Krisen, Ängste, Unsicherheit, Katastrophen und die Stabilität der sozialen Ordnung. Dabei wird die These diskutiert, ob der massenmediale Erfolg einer Zombie-Serie als kritische, aber folgenlosen Einsicht in die zerstörerischen Grundlagen unseres Gesellschaftsmodells interpretiert werden kann.

Schlagworte: Krisen | Gesellschaft | Massen

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Erschienen in
Kultursoziologie 2 | 2017
Geschichte der Soziologie
112 Seiten

Geschichte der Kulturwissenschaft VII

Kultur zwischen Industrialisierung und Naturwissenschaft

15 Seiten | Autor: Gerhard Katschnig

Die Säkularisierungs- sowie Rationalisierungstendenzen der Aufklärungszeit wurden im 19. Jahrhundert durch den Aufstieg des Bürgertums auf breitere Bevölkerungsteile ausgeweitet. Infolge des Scheiterns der Französischen Revolution verloren geschichtsphilosophisch begründeteFortschrittsideen ihre Anziehungskraft. Die einsetzende industrielle Revolution schien dagegen einige Versprechen einzulösen, die seit den Utopien und Universalgeschichten des 16. bis 18. Jahrhunderts formuliert worden waren. Während sich Vertreter des süddeutschen Neukantianismus darum bemühten, die methodologischen Anforderungen eines kulturwissenschaftlichen Forschungsfeldes gegenüber naturwissenschaftlichen Ausrichtungen zu profilieren, wurde der bei Rousseau und Schiller so sprachmächtig aufgekommene Zweifel an der Vernunftorientierung der menschlichen Kulturentwicklung durch die skeptische Kulturphilosophie des 19. Jahrhunderts wieder aufgegriffen.

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Erschienen in
Kultursoziologie 2 | 2017
Geschichte der Soziologie
112 Seiten

Religionssoziologie – ein Literaturbericht

14 Seiten | Autor: Thomas Bitterlich, Wolfgang Geier

Mit der Begründung der Kultursoziologie in dem programmatischen Vortrag von Alfred Weber auf dem Zweiten Deutschen Soziologentag 1912 entstanden in Deutschland und Österreich auch die Anfänge der Religionssoziologie. Der Beitrag bietet einen Überblick über die Entstehung der Religionssoziologie und verweist auf in diesem Kontext auf das Fach prägende Schriften. Ein besonderer Fokus wird dabei auf die Entwicklung der Religionssoziologie im deutschsprachigen Raum gelegt, die fälschlicherweise oft fast ausschließlich mit dem Namen Max Weber verbunden wird.

Schlagworte: Religion | Geschichte | Soziologie

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Erschienen in
Kultursoziologie 2 | 2017
Geschichte der Soziologie
112 Seiten

Russisch-Europäische Wissenschaftsbeziehungen

Soziologie und Soziologen zum Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts

24 Seiten | Autor: Wolfgang Geier

In der Geschichte der Soziologie in Europa sind die meisten personellen und institutionellen, theoretischen und methodischen Entwicklungen, Ereignisse und Ergebnisse in zum Teil umfangreichen Sammlungen dargestellt. Es gibt jedoch auch noch Desiderate. So erscheint die Entstehung der Soziologie in Russland gegen Ende des 19. und am Beginn des 20. Jahrhunderts in allgemeinen Übersichten zu geisteswissenschaftlichen Beziehungen russischer Gelehrter und russischer wissenschaftlicher Institutionen zu europäischen mehr oder weniger am Rande. Dass in Russland die Bildung von sich als Soziologen verstehenden und tätigen Personen und soziologischen Institutionen besonders in der universitären Lehre mit konkreten Beziehungen zu Gelehrten in Europa, namentlich in Deutschland und Frankreich verbunden war, ist in Fachkreisen zwar bekannt, jedoch selten Gegenstand von Veranstaltungen und Veröffentlichungen. Auf diese besondere Wechselseitigkeit zwischen russischen und europäischen Personen und Institutionen, die zur Bildung von soziologisch Tätigen und der Soziologie als einer sich in Lehre und Forschung entwickelnden Wissenschaft beitrugen, soll hier hingewiesen werden.

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Erschienen in
Kultursoziologie 2 | 2017
Geschichte der Soziologie
112 Seiten

Kultursoziologie 2 | 2017

Geschichte der Soziologie

Herausgeber: Wolfgang Geier

ISBN 978-3-945878-66-8 | ISSN 0941-343X | 112 Seiten

Die Geschichte der Soziologie kann auf vielfältige Weise erzählt werden. Die zahlreichen Personen, Institutionen und Publikationen, die zum Ende des 19. Jahrhunderts und zum Beginn des 20. Jahrhunderts zu der Entstehung der Soziologie beitrugen, sind kaum zu überblicken. Es wundert daher nicht dass viele und vieles in Vergessenheit geraten. Dies nimmt die aktuelle Ausgaben zum Anlass, um auf die Entstehungskontexte des Faches zu verweisen, die außerhalb des dominierenden Narratives einer eurozentristischen und auf sozioökonomische Themen fokussierenden Soziologie liegen.

Inhalt

Geschichte der Kulturwissenschaft VI

Kultur – zwischen Hochblüte und Kritik im Zeitalter der Aufklärung

12 Seiten | Autor: Gerhard Katschnig

Die kultur- und universalgeschichtlichen Grundlagenwerke, die zeitlich von Jacques-Bénigne Bossuet über Giambattista Vico bis hin zu Johann Gottfried Herder erschienen, eröffneten ein breites Feld des sittlichen wie zivilisatorischen Versprechens, das in einer Zukunft als planbare Jetztzeit eingelöst werden sollte. Zugleich erstarkten Zweifel am aufgehobenen Spannungsfeld zwischen Natur- und Kulturzustand, die im Zeitalter der Aufklärung die kulturellen Errungenschaften im Namen und Betätigungsfeld ihrer eigenen Prinzipien kritisch infrage stellten. Stellvertretend für alle angekündigten Verwirklichungsmöglichkeiten des Menschen schrieb Immanuel Kant in einer prominenten Fußnote zur Vorrede seiner Kritik der reinen Vernunft von 1781: „Unser Zeitalter ist das eigentliche Zeitalter der Kritik, der sich alles unterwerfen muß“ – gemäß der Etymologie des Verbs kritisieren, die besagt, dass das Altgriechische κρίνειν mit dem Sinnbild des Aussiebens von Vorhandenem verglichen werden kann.

Schlagworte: Kultur | Kunst | Aufklärung

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Erschienen in
Kultursoziologie 1 | 2017
Kulturkritik
122 Seiten

Kulturkritik

Schwierigkeiten mit einem Begriff

11 Seiten | Autor: Wolfgang Geier

Mit der Verwendung des Kompositums Kulturkritik entstehen Schwierigkeiten – nicht mit dem Bestandteil Kritik, wohl aber mit jenem der Kultur, und mit der Klärung, was Kultur ist und was hier durch wen, wie und warum kritisiert werden soll. Auf welche Gebiete der Kultur erstreckt sich die Kritik? Geht es um gesellschaftliche Sachverhalte, die aus kultureller Sicht einer kritischen Betrachtung unterzogen werden? Sind Bildung und Anwendung eines solchen Kompositums überhaupt sinnvoll? Welche sind seine kategorialen und methodischen Kriterien? Gerät eine Kulturkritik, durch wen woran auch immer geübt, nicht in die Nähe ideologischer Vor- und Nachurteile, subjektiver Dikta ohne objektivierbare Relevanz und Validität? Die Schwierigkeiten beginnen mit dem Kulturbegriff. In keiner anderen europäischen Sprache erscheint er, wenn er überhaupt mehr oder weniger eineindeutig vorkommt, in derartigen Unschärfen wie im Deutschen, verstärkt durch Kompositabildungen, die in andere Sprachen nicht übersetzbar sind. Oder wie sollte man Absonderlichkeiten wie Anpassungs-, Streit-, Verweigerungs- und Wutkultur ins Englische oder Finnische übersetzen? Außer solchen Unsinnigkeiten gibt es solche, die sich anspruchsvoller gebärden: Im Januar 2010 fand in Leipzig eine wissenschaftliche Diskussion zu kuratorischer Kultur – so die Ankündigung der Veranstalter – statt. Das Ergebnis bestand darin, dass sich die Teilnehmer darin bestätigten, noch nicht genau zu wissen, wovon hier eigentlich die Rede sein sollte – obwohl über kuratorische Kultur stundenlang geredet worden war.

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Erschienen in
Kultursoziologie 1 | 2017
Kulturkritik
122 Seiten

Widerspenstige Kulturkritik

Oder: Das Projekt einer postmarxistischen Gesellschaftskritik

20 Seiten | Autor: Thomas Linpinsel

Im Kontext der um sich greifenden gesellschaftlichen Krisendiagnosen ist auch Gesellschaftskritik wieder en vogue. Der vorliegende Artikel findet seinen Platz in den vielfältigen Kontroversen um ein neues Modell der Gesellschaftskritik. Ich werde den Blick auf die Veränderung der Kritik selbst legen und herausarbeiten, dass der Niedergang des Marxismus im gesellschaftskritischen Diskurs zu einem Bedeutungsgewinn kulturkritischer Denkmotive geführt hat. In einem ersten Schritt werde ich auf die aktuellen Versuche eingehen, die sich gegenwärtig wandelnden Formen der Gesellschaftskritik innerhalb eines Ordnungsmodells zu deuten und anschließend zeigen, dass und wie sich die Kulturkritik diesen Modellen entzieht; Kulturkritik kann hier als eine widerspenstige Form der Gesellschaftskritik ausgeflaggt werden. Von dieser Diagnose ausgehend, lege ich im zweiten Schritt meinen eigenen ideengeschichtlichen Deutungsvorschlag zur Transformation der Kritik vor. Dazu werde ich die sozialhistorische These einer sich unter dem Eindruck der neuen sozialen Bewegungen immer stärker klassischen Kulturphänomenen öffnenden neuen Linken in den 1960er- und 1970er-Jahren in Verbindung mit der ideengeschichtlichen Genese des postmodernen Denkens stellen und zeigen, dass sich aus dieser Verbindung eine Kulturalisierung der Gesellschaftskritik in der Postmoderne ableiten lässt. Im abschließenden dritten Teil werde ich am Beispiel des Theorieentwurfes von Cornelius Castoriadis die Konturen einer postmarxistischen Kulturkritik umreißen.

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Erschienen in
Kultursoziologie 1 | 2017
Kulturkritik
122 Seiten

„Ergriffenheit“ als Medium und Gegenstand der Kulturkritik bei Frobenius und De Martino

25 Seiten | Autor: Antonio Roselli

„Das aus Ergriffenheit geborene und somit Lebende erstarrte zur Begrifflichkeit; es starb im ‚Gedachtsein‘.“ Dieser Satz liest sich als Konzentrat von Leo Frobenius’ Kulturtheorie und liefert das Grundmuster seiner Kulturkritik. Den Ausgangspunkt bildet das Konzept der Ergriffenheit, welches in den ästhetischen, religionswissenschaftlichen und ethnologischen Diskursen der Weimarer Republik eine starke Konjunktur erfährt. Frobenius’ Verständnis von Kultur in Analogie zu lebenden Organismen, worauf die im Eingangszitat verwendete Metaphorik von Geburt und Tod sowie der Gegensatz von Leben und Erstarren verweisen, bildet die Voraussetzung für seine geschichtsphilosophische Konstruktion und die Verbindung von Ergriffenheit und Kulturkritik. Dies wird besonders in den nach dem 1. Weltkrieg verfassten Arbeiten deutlich, etwa in Paideuma. Umrisse einer Kultur- und Seelenlehre (1921) und Kulturgeschichte Afrikas. Prolegomena zu einer historischen Gestaltlehre (1933). Nach einer einleitenden Skizze zu den allgemeinen Konturen des Konzepts der Ergriffenheit werde ich dessen spezifische Ausprägung in Frobenius’ Kulturmorphologie – besonders mit Blick auf dessen kulturkritische Implikationen – rekonstruieren. Dabei werden das Verhältnis von Ergriffenheit, Ausdruck und Anwendung, die Relation von Wirklichkeit und Tatsache und die damit verknüpfte Gegenwartsdiagnose im Vordergrund stehen. Im letzten Teil werde ich am Beispiel des italienischen Ethnologen und Religionshistorikers Ernesto De Martino eine Gegenposition darstellen. Seine Kritik am Konzept der Ergriffenheit und an Frobenius findet sich nicht nur in seinen theoretischen Arbeiten, sondern auch in seiner Verlagstätigkeit und seinen kulturpolitischen Stellungnahmen.

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Erschienen in
Kultursoziologie 1 | 2017
Kulturkritik
122 Seiten

Kulturkritik als Kritik des menschlichen Symbolisierungsbedürfnisses

22 Seiten | Autor: Philipp Seitz

Ernst Cassirers Vorstellung von einer kritischen Kulturphilosophie, die sich mit nicht weniger als der Gesamtheit jedes kulturellen Objektivierens auseinandersetzt, ist nicht Ausdruck der Selbstverliebtheit eines Kulturphilosophen, sondern die Bedingung der Möglichkeit von Kulturwissenschaften, die nicht nebeneinander kulturelle Phänomene untersuchen, sondern miteinander kulturelle Formen erörtern.1 Eine Kritik der Kultur,2 die sowohl die Vielfalt kultureller Praktiken, Objektivationen und Institutionalisierungen als auch die Einheit im kulturellen Tätigsein, im Erzeugen von Symbolisierungen von Sinn, als Kultur begreift und damit das Potenzial besitzt, eine fundamental-anthropologische Kulturkritik im Sinne Michael Landmanns zu leisten,3 scheint aber unzeitgemäß zu sein. Im Zeitalter der Globalisierung glauben viele Akteure, ihre Kultur bewahren zu müssen. Dementsprechend gerät ein Kulturbegriff, der die Vielfalt zum programmatischen Kern erklärt, schnell in Verruf, entweder Kulturrelativismus betreiben zu wollen oder gar universalistisch zu sein. Wie kann dieser Mangel an einer Kulturkritik, die sich als eine Kritik der Kultur versteht, beseitigt werden? Wie kann eine philosophische Kritik der Kultur gelingen, in der erkenntnistheoretische, ethische und ästhetische Kritiken als kulturwissenschaftliche Kulturkritiken nicht bloß zusammenhangslos nebeneinander, sondern mit- und zueinander in Ergänzungsverhältnisse gestellt werden, um eine Kulturkritik als Kritik der Kulturalität in genere durchführen zu können?

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Erschienen in
Kultursoziologie 1 | 2017
Kulturkritik
122 Seiten