Indien
Von Unterentwicklung zum Schwellenland und Weltmacht
5 Seiten | Autor: John P. Neelsen
Nach fast 400 Jahren europäischer Kolonialherrschaft, davon seit 1858 als britische Kronkolonie (British Raj), gewann Indien nach Jahr- zehnten des friedlichen wie bewaffneten, juristisch-politischen wie wirt- schaftlichen Kampfes am 15. August 1947 seine formelle Unabhängigkeit zurück. Doch die Anfänge waren schwierig: Der Subkontinent wurde in blutigen Auseinandersetzungen mit bis zu 2 Millionen Toten und 20 Mil- lionen Flüchtlingen bzw. Vertriebenen in das muslimische Pakistan inklu- sive des heutigen Bangladesch und das hinduistisch-dominierte Indien geteilt. Das Land, das bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts rund ein Vier- tel des Weltsozialprodukts gestellt hatte, war nun auf einen Anteil von 3 Prozent abgesunken. Mit 340 Millionen Einwohnern, von denen nur 12 Prozent alphabetisiert und 70 Prozent in der Landwirtschaft beschäf- tigt waren, galt es als Prototyp eines „übervölkerten Armenhauses“. Auch sozial und politisch sah sich die Regierung angesichts von 565 formell unabhängigen Fürstentümern, davon 450 größeren, vier verschiedenen Sprachfamilien angehörenden linguistischen Gruppen und einem arbeits- teilig und religiös untermauerten hierarchischen Kastensystem mit grund- legenden Herausforderungen konfrontiert. Unter dem Stichwort „Unity in Diversity“ wurde zum einen ein heute 28, meist sprachlich basierter Länder umfassender Bundesstaat gegründet, zum anderen ein von Ver- fassungsprinzipien wie Säkularismus und Gleichheit geleitetes parlamen- tarisches, bürgerlich-demokratisches System mit starker Zentralregierung geschaffen.
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Pro No First Use
6 Seiten | Autor: Wolfgang Schwarz
„Wenn keine Atomwaffen zuerst eingesetzt werden, werden sie überhaupt nicht eingesetzt.“ Theodor H. Draper Das Vernichtungspotenzial von Atomwaffen ist seit den US-Angriffen auf Hiroshima und Nagasaki bekannt, wobei heutige Nuklearwaffen mehrheitlich über weit größere Sprengkraft verfügen als die damaligen. Und solange Kernwaffen existieren, besteht grundsätzlich die Gefahr, dass sie irgendwann (wieder) eingesetzt werden.
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Indien und die Rekonstitution des „Indo-Pazifik“
6 Seiten | Autor: C. Raja Mohan
Der Übergang von Asien- zum Indo-Pazifik im Koordinatensystem der wichtigsten Weltmächte beinhaltet die Rückkehr Indiens in die Sicherheitspolitik Asiens. Indien reklamiert für sich wieder eine zentrale Rolle in der Geopolitik Asiens. Es knüpft – jetzt als Partner der USA – an eine vom britischen Kolonialreich ererbte Rolle an, die es nach der Unabhängigkeit 1947 weitgehend aufgegeben hatte. Diese Wendung in der geopolitischen Orientierung Indiens ist eng mit einem selbstbewusst auftretenden China verbunden. Hinzu kommt die Bereitschaft Washingtons, die bestehenden Hindernisse für eine tiefere strategische Partnerschaft mit Delhi zu überwinden. Das Projekt „Indo-Pazifik“ ist für Indien somit zum Sprungbrett für seine Großmachtambitionen geworden.
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Die Pandemie als Katastrophe?
6 Seiten | Autor: Theresa Zimmermann
Die Covid-19-Pandemie und die Maßnahmen zur Eindämmung des SARS-CoV-2-Virus haben seit Februar 2020 in Indien zu verheerenden Folgen geführt. Anders als in Deutschland, wo die Covid-19-Pandemie meist als Krise diskutiert und der Katastrophenfall nur zeitlich und räumlich beschränkt ausgerufen wurde, wurde die Pandemie in Indien bereits im März 2020 zur nationalen Katastrophe deklariert. Dieser Beitrag schildert die Auswirkungen dieses Vorgehens und betrachtet die Rolle des Katastrophenschutzes beim Pandemiemanagement in Indien anhand des Distrikts Kolhapur im westindischen Bundesstaat Maharashtra.
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China in Sri Lanka
13 Seiten | Autor: Heinz Gödde
Sri Lanka ist Teil eines „Maritime Great Game“ im Indischen Ozean. China und Indien sind dabei die Hauptfiguren. Für China geht es einmal darum, die Transportwege von Rohstoffen für die Weiterentwicklung seiner Industrie wie für die Lieferung von Fertigprodukten durch eine Reihe von Stützpunkten entlang der „Pearl of Strings“ zu sichern. Zum anderen geht es darum, seinen Einfluss in der Region zu sichern und stärken. Auch Indien geht es um seinen geostrategischen Einfluss, der durch den chinesischen Konkurrenten bedroht schein. Insbesondere, wenn Hambantota ein chinesischer Militärstützpunkt in unmittelbarer Nähe zu Indien werden könne. Länder wie Sri Lanka erhalten Kredite, moderne Infrastrukturprojekte werden oder sind schon geschaffen. Die Verschuldung des Landes bei verschiedenen Kreditgebern wächst und die chinesischen Kredite sind Kritikpunkt in der Diskussion der chinesischen Schuldenfalle beim chinesischen Projekt einer neuen, nicht nur maritimen Seidenstraße. China investiert im Rahmen von OBOR, erwartet aber wohl mehr als nur die Rückzahlung der Kredite und der gar nicht zu günstigen Zinsen.
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Die Europäische Union und Indien
7 Seiten | Autor: Shazia Aziz Wülbers
Das Verhältnis der Europäischen Union zu Indien ist von einer jahrzehntelangen Zusammenarbeit geprägt. Selten reichte diese Zusammenarbeit jedoch weiter als die Verabschiedung von gemeinsamen Erklärungen und Abkommen. Auch die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen sind ins Stocken geraten. Dabei wäre eine reelle Zusammenarbeit im Angesicht wachsender Machtansprüche Chinas und einer protektionistisch agierenden Trump-Regierung gerade jetzt eine Chance für beide Parteien.
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Indien – China
6 Seiten | Autor: Christian Wagner
China war, ist und bleibt der Fixpunkt indischer Außenpolitik. Beide Staaten verbindet seit ihrer Gründung 1947 bzw. 1949 ein ambivalentes Verhältnis. In den 1950er- und 1960er-Jahren war Indien noch das Vorbild für die politische Entwicklung der dekolonisierten Staaten. Heute ist die Debatte über das „asiatische Jahrhundert“ nahezu gleichbedeutend mit dem wirtschaftlichen Aufstieg und den neuen machtpolitischen Ambitionen Chinas.
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Schwierige Nachbarschaften
5 Seiten | Autor: Sandra Destradi
Indien befindet sich in einem extrem schwierigen regionalen Umfeld. Neben dem Konflikt mit Pakistan und der Konkurrenz zu China ist Indien mit einer Reihe von Spannungen mit seinen kleineren Nachbarstaaten konfrontiert, die es bisher nicht zu lösen vermocht hat. Die BJP-geführte Regierung von Premierminister Modi hat trotz ihrer klaren Mehrheit und Slogans wie „Neighbourhood First“ seit 2014 keine konsequente und konstruktive Regionalpolitik in Südasien betrieben.
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Wiederwahl des Wächters
6 Seiten | Autor: Stefan Mentschel
Die Hindunationalisten von Narendra Modi haben die Parlamentswahlen in Indien deutlich gewonnen. Wirtschaftliche und soziale Fragen standen im Wahlkampf nicht im Vordergrund. Vielmehr präsentierte sich der alte und neue Premierminister als starker Mann und Vorkämpfer hinduistischer Werte. Die indische Linke konnte dem nichts entgegensetzen und hat weiter an Bedeutung verloren. Nun befürchten viele, dass Modi die „Hinduisierung“ des Landes weiter vorantreiben könnte – zulasten von Minderheiten und Andersdenkenden.
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Großmacht Indien?
ISBN 978-3-947802-09-8 | ISSN 0944-8101 | 72 Seiten
„India First“ und der Anspruch, als regionale Hegemonial- und weltweite Großmacht anerkannt zu werden, charakterisieren die Außenstrategie Indiens auch unter der zweiten Präsidentschaft von Narendra Modi. Neu-Delhi sieht vor allem China als Rivalen in der Region und versucht, Allianzen gegen das Reich der Mitte zu schmieden, sei es mit Japan, den USA oder mit der EU. Dabei stehen außenpolitische „Altlasten“ wie der Kaschmir-Konflikt und die Zerrissenheit des Landes, vor allem die soziale, der „größten Demokratie der Welt“ bei ihrem globalen Aufstieg im Wege.
Inhalt
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Zur dramatischen Lage an den Universitäten Südafrikas
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Politische Polarisierung unter Modi geht weiter
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Indien in Südasien
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Ein ambivalentes Verhältnis
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Strategien, Worte und Handlungen
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Die neue EU-Kommissionspräsidentin und die uneinige Union
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