Christoph Sebastian Widdau

Jenseits von Hormus – Steht ein militärischer Angriff auf Iran kurz bevor?

Interview mit Bahman Nirumand

Iran greife nach der Atombombe und sei deshalb eine Gefahr für den Weltfrieden, das wird in hiesigen Medien und in der Politik seit Jahren kolportiert. Nun droht der Ernstfall. Im Interview mit WeltTrends stellt der Journalist Bahman Nirumand das Kolportierte infrage. Das Interesse des Westens bestehe darin, die Kontrolle über die Region zu bewahren. Das Atomproblem sei ein Vorwand.

Schlagworte: Iran | USA | Sicherheitspolitik | Militär

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Erschienen in
Welttrends 83 | 2012
Arabische Brüche
144 Seiten

Von scharfen und unschar fen Grenzen

Europa gehört nicht zu Afghanistan

4 Seiten | Autor: Christoph Sebastian Widdau

Eingedenk des kulturalistischen Paradigmas von Lévi-Strauss und Huntington sowie der Ablehnung von westlichem Interventionismus und EU-Erweiterungspolitik spricht sich Theisen in seinem Beitrag „Selbstbegrenzung und Selbstbehauptung des Westens“ für dessen geordneten Rückzug angesichts sich abzeichnender weltpolitischer Konfliktlinien, die letztlich als kulturelle zu begreifen seien, aus. Der Beitrag kann als Appell an die Politikelite des Westens interpretiert werden, sich in vernünftiger Selbstbestimmung realpolitisch zu orientieren, um sich im Weltgefüge nicht vollends zu entmachten. Selbstbescheidenheit sei angezeigt. Der Versuch, eigene kulturelle Werte zu exportieren, sei gescheitert. Meine Absicht besteht weder darin, der Politikelite des Westens zu raten, sich dem Appell zu fügen, noch darin, ihr zu raten, sich dem Appell zu verweigern. Angesichts der Brisanz des Appells gilt es zunächst, sich der Bedingungen der Entscheidungsfindung behutsam zu vergewissern. Insofern werde ich in einem ersten Schritt einem Herkunftssinn des Begriffs Replik zu entsprechen suchen: Theisens Argument gegen den westlichen Kulturexport soll auf seine wesentlichen Punkte gebracht und wieder aufgerollt werden. Die möglichst präzise Kenntnis eines appellativ forcierten Arguments ist notwendig, um ihm folgen oder nicht folgen zu können – nicht nur „logisch“, sondern eventuell auch praktisch. In einem zweiten Schritt schließen sich Fragen zu einem Problem an, das in dem Argument besteht und das ich mit dem Begriff des Doppelschnellschusses bzw. Doppelschnellschlusses fasse.

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Erschienen in
Welttrends 89 | 2013
Russland und Wir
144 Seiten

Innere Möglichkeiten der Zeit

Oswald Spenglers »Der Untergang des Abendlandes: Gestalt und Wirklichkeit«

15 Seiten | Autor: Christoph Sebastian Widdau

Der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts folgte unmittelbar »Der Untergang des Abendlandes«. Mit dem Waffenstillstand von Compiègne wurden die Kampfhandlungen eines Weltkrieges beendet, der auf der einen Seite die Hoffnung auf die kulturell-reinigende Kraft konkreter Existenzkämpfe, auf der anderen Seite die These von der friedlichen Fortentwicklung der Menschheitsgeschichte nachdrücklich erschütterte. Deutungen des zivilisatorischen Elends durften sich des öffentlichen Interesses gewiss sein. Oswald Spenglers Deutung ging als umstrittener Klassiker in die Ideengeschichte ein und sorgte zu Lebzeiten des Autors für nichts weniger als dessen „Weltruhm“.

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Erschienen in
Kultursoziologie 1 | 2014
Kulturkreise
110 Seiten

Links-Grün zur Außenpolitik

Gespräch mit Viola von Cramon und Jan van Aken

Die 17. Legislaturperiode des Deutschen Bundestages neigt sich dem Ende zu. Die Arbeit der Bundesregierung wird bilanziert– auch ihre Außenpolitik. Im Interview mit WeltTrends ziehen Viola von Cramon (Bündnis 90 / Die Grünen) und Jan van Aken (Die Linke) ein kritisches Resümee der Leistung des Auswärtigen Amtes unter Guido Westerwelle und der Regierung Merkel. Sie plädieren für eine Außenpolitik jenseits von Schwarz-Gelb – und stellen zugleich fest, dass ein Bündnis in Rot-Rot-Grün noch keine Option ist.

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Erschienen in
Welttrends 91 | 2013
Kriminelle Welt
144 Seiten

Wenchao Li, Hartmut Rudolph (Hg.): „Leibniz“ in der Zeit des Nationalsozialismus

3 Seiten | Autor: Christoph Sebastian Widdau

1946 hielt der Philosoph und Pädagoge Theodor Litt aus Anlass des 300. Geburtstages von Gottfried Wilhelm Leibniz einen Vortrag über den Universalgelehrten und seine Bedeutung für die „deutsche Gegenwart“, in dem er Folgendes formulierte: „Es ist das erste Mal seit der Vollendung des deutschen Absturzes, daß der Blick sich von dem Jammer der Gegenwart abgezogen und zu einer der großen Gestalten unserer Vergangenheit hingelenkt findet, die in die dunkle Nacht der gemeinsamen Not einen Lichtstrahl hineinsenden könnten. Es ist das erste Mal, daß wir wieder mit Stolz auf einen, der ganz zu uns gehört, hinweisen können“. Wer ganz zu wem gehört, wer sich wem zugehörig macht oder wer zugehörig gemacht werden soll – diese Fragen sind im Zusammenhang mit deutschen Intellektuellen zwischen 1933 und 1945 und der Herrschaftspraxis der nationalsozialistischen Eliten vielfach diskutiert worden. Exemplarisch kann für diese Diskussion der Name Martin Heidegger stehen. Leibniz, in den Jahrzehnten nach 1648 als „Reichspatriot, Staatsphilosoph und Politiker“ agierend, war im nationalsozialistischen Deutschland weder vergessen, noch wurden seine Überlegungen ausgeblendet, wenngleich der Philosoph Erwin Metzke 1943 vermutete, dass kaum „eines großen Deutschen Bild […] so blaß im allgemeinen Bewußtsein geblieben“ sei „wie das von Leibniz“. Welches auch immer das allgemeine Bewusstsein war und wie die Blässe zu bestimmen ist: Leibniz’ Schriften und ihre Auslegungen wurden rezipiert, seine Ideen nicht selten ideologisch vereint.

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2013
Postdiktatorische Räume
158 Seiten

Whitehead, Alfred North: Die Ziele von Erziehung und Bildung und andere Essays

3 Seiten | Autor: Christoph Sebastian Widdau

Der englische Mathematiker und Metaphysiker Alfred North Whitehead (1861–1947), der in manchen Lexika und Einführungsbänden in jenes Fach, das die Liebe zur Weisheit zu lehren verheißt, nicht selten randständig als Lehrer und Förderer des berühmten Bertrand Russell genannt wird, scheint zumindest im deutschsprachigen Raum noch nicht als philosophischer Großautor etabliert zu sein. Das formallogische Standardwerk „Principia Mathematica“, ein mehrbändiges Kooperationsresultat von Whitehead und Russell, ist mathematisch interessierten Lesern nicht selten ein Begriff. Hingegen scheint Whiteheads spekulatives Hauptwerk „Process and Reality“, der bislang womöglich letzte seriöse Versuch eines Systementwurfs des gesamten Kosmos in seiner Verwirklichung, in Deutschland relativ unbekannt, zumindest wenig gelesen. Dieser aufgrund seiner Dichte und eigensinnigen Terminologie schwer zugängliche „Essay in Cosmology“ gilt als Fundament der modernen Prozessmetaphysik. Das 20. Jahrhundert ist nicht reich an solch schwierigen und seriösen metaphysischen Systementwürfen, die nicht nur die abendländische philosophische Tradition, von Aristoteles über Leibniz bis Kant, sondern auch die klassische und moderne Physik sowie Mathematik zu integrieren versuchen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2012
Literatur und Utopie
159 Seiten