Mariele Nientied
Michael Nedo (Hg.): Ludwig Wittgenstein
4 Seiten | Autor: Mariele Nientied
Im Rahmen der Wittgenstein-Ausstellung im Schwulen Museum Berlin im vergangenen Jahr wurde Wittgensteins Tweedjacke in einer Vitrine ausgestellt. Im Gemeindehaus von Kirchberg am Wechsel – ein kleiner Ort in Niederösterreich, in dem jährlich die internationale Wittgenstein-Konferenz stattfindet, weil Wittgenstein in der Gegend als Volksschullehrer gearbeitet hat – wird seine Klarinette und ein Fensterflügel seines Hauses in Norwegen präsentiert. Man kennt dies von Reliquienverehrung in der katholischen Kirche oder von Exponaten in historischen Museen – aber im Zusammenhang mit einem Philosophen? Hilft es dem Verständnis eines philosophischen Ansatzes, die persönlichen Gegenstände zu sehen, auch Familienfotos und Dokumente wie Schulzeugnisse oder handschriftliche Notizen als Faksimile? Wenn der Wittgenstein-Kenner Michael Nedo gleich im Vorwort seines biographischen Albums behauptet, mit eben solchen Exponaten werde der Zusammenhang zwischen Leben und Werk deutlich und befördere das Verständnis der Philosophie, bejaht er diese Frage, um ein solches Buch zu motivieren.
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Hans-Jörg Sandkühler (Hg.): Enzyklopädie Philosophie,
6 Seiten | Autor: Mariele Nientied
Die Rezension einer Enzyklopädie ist ein einschüchterndes Unterfangen, dessen Resultat aus arbeitstechnischen Gründen nicht auf der Lektüre aller Artikel beruhen kann. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschieden, an dieser Stelle grundsätzliche Überlegungen zu Konzeption und Zielsetzung der Enzyklopädie Philosophie und allgemein zur Ordnung, Präsentation und Vermittlung von Wissen anzustellen, sowohl mit Blick auf die aufklärerische Tradition als auch die derzeit einflussreichste Enzyklopädie, Wikipedia. Dies soll als Initialzündung dienen, um zu einem kollektiven Rezensionsprojekt anzuregen: Der Vergleich eines Artikels der Enzyklopädie Philosophie mit Beiträgen zum gleichen Stichwort im Historischen Wörterbuch der Philosophie und Wikipedia (ggf. auch in anderen einschlägigen Nachschlagewerken) dürfte aufschlussreiche Ergebnisse zu Konzeption, Ausrichtung und Qualität dieser Nachschlagewerke gewinnen lassen.
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Janne Teller: Nichts.
2 Seiten | Autor: Mariele Nientied
Diskussionen über Nihilismus sind in der Regel rasch erschöpft: Wenn Werte und Wahrheit kategorisch zurückgewiesen werden, bedarf es keiner weiteren Argumente. Insofern nihilistische Positionen etablierte Werteordnungen und Überzeugungen angreifen und in ihrer Geltung in Frage stellen, erregen sie allerdings häufig die Gemüter je nach Kontext. Wie Parasiten brauchen Nihilismen ihre Wirt-Theorie, deren Geltung sie unterminieren. Dies lässt in philosophischen Zusammenhängen pathetische oder agitatorische Töne anschlagen und stilistische Effekte einbauen, exemplarisch in den Texten von Friedrich Nietzsche.
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Günter Butzer, Joachim Jacob (Hg.): Metzler Lexikon literarischer Symbole
3 Seiten | Autor: Mariele Nientied
Für zentrale literaturwissenschaftliche Debatten gilt, dass ihre Vorläufer bereits Jahrhunderte vorher in der Theologie geführt wurden: Übersetzungstheorien, Kanonisierungsfragen, Interpretationsmethoden wurden dringlich, weil sich die jüdisch-christliche Tradition auf ein Buch beruft und daran anknüpfende Glaubenskonflikte mit Rekurs auf Texttheorien und Regeln für richtiges Lesen und Verstehen der heiligen Worte zu lösen versuchte – bis hin zu schismatischen Folgen wie in der Reformation. Dies gilt auch für das „Lexikon literarischer Symbole“. Wie im Vorwort richtig angemerkt wird, ist die Unterscheidung von Symbol und Allegorie erst spät relevant geworden – hierzu hätten Walter Benjamin und Umberto Eco zumindest in der Literaturliste Erwähnung verdient. Stattdessen wird auf theoretische Erörterungen weitgehend verzichtet und eine Minimaldefinition des Symbols gegeben, die auch im Vorwort eines der zahlreichen allegorischen Wörterbücher aus Mittelalter und Barock hätte stehen können, um die intertextuelle Spezifik von Typologien zu beschreiben: „Unter ‚Symbol‘ wird also in diesem Lexikon die sprachliche Referenz auf ein konkretes Ding, Phänomen oder auch eine Tätigkeit verstanden, die mit einem über die lexikalische Bedeutung hinausweisenden Sinn verknüpft ist. Die besondere Attraktivität des Symbols für die Literatur liegt darin, dass es vom einzelnen Text ausgehend auf andere Texte und Kontexte ausgreift und zusätzliche Sinnzusammenhänge stiften oder zumindest andeuten kann.“
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Ralf Konersmann (Hg): Wörterbuch der philosophischen Metaphern
3 Seiten | Autor: Mariele Nientied
Jahrhunderte nach dem bereits von Vico formulierten Desiderat eines Wörterbuchs philosophischer Metaphern ist ein solches nun von Ralf Konersmann in Angriff genommen worden. Trotz der seit und wegen Hans Blumenberg wieder akuten Aufmerksamkeit auf die konstitutive Rolle und begrifflich irreduzible Leistung von Metaphern im philosophischen Diskurs hat die Umsetzung eines solchen Vorhabens immer wieder auf sich warten lassen. Wenn Konersmann die Geschichte geplanter, aber nicht realisierter Metaphernlexika von Vico über Sulzer bis Kant rekapituliert, ist ihm klar, dass Blumenberg selbst nie ein vergleichbares Vorhaben hat erkennen lassen.
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