Peer Pasternack
LESEPROBE: Die Dimensionen des Nachlebens der DDR-Gesellschaftswissenschaften
12 Seiten | Autor: Peer Pasternack
Die Gesellschaftswissenschaften in der DDR umfassten die historisch-hermeneutischen Geisteswissenschaften und die empirisch-analytischen Sozialwissenschaften, ergänzt um allerlei Ideologieproduktion. Vereinzelt gab es auch Spitzenforschungen – so vereinzelt, wie wohl in jedem Wissenschaftssystem der Welt, neuerdings als „Exzellenz“ populär geworden, seinerzeit als „Weltniveau“ geadelt. Daneben entstanden Arbeiten, die innerhalb des systemischen Kontextes der DDR Ereignisse waren, mit dessen Wegfall aber nur noch ideengeschichtliche Relevanz haben. Schließlich wurde die übliche, überall vorkommende Wald-und-Wiesen-Forschung betrieben, die zeitgebundene Wissensbedarfe befriedigte. Nach 1990 hatten diese Gesellschaftswissenschaften ihre staatlich unterhaltenen Strukturen verloren, verbunden mit massenhafter Exklusion ihres Personals aus den Institutionen. Daraufhin bildete sich eine „zweite Wissenschaftskultur“, in der die DDR-Gesellschaftswissenschaften ein intensives Nachleben entfalteten.
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Gefangensein im Bestehenden
12 Seiten | Autor: Peer Pasternack
Die öffentliche Debatte über West und Ost prägen zwei Narrative: das von der Opferbereitschaft des Westens für den Osten und das von der Übernahme des Ostens durch den Westen. Quer dazu liegen Milieu-Differenzen. In den reflexiven Milieus gibt es die Neigung, Demokratie für selbsterklärend, in grundsätzlichen Dingen nicht veränderbar und das deutsche Modell für universal zu halten. Die weniger reflexiven Milieus haben mit der AfD eine Chance entdeckt, den etablierten Betrieb wirksam zu ärgern – in West wie Ost. Unzufriedenheiten nicht in positiv gestaltende Energien zu transformieren, sondern regressiv zum Ausdruck zu bringen, ist aber im Osten noch mehr verbreitet als im Westen. Wie begründet sind die Unzufriedenheiten? Sind Ansätze adäquater Reaktionen in Politik und Gesellschaft zu entdecken? Falls nicht: Ist wenigstens schon realisiert worden, dass die Entwicklungen nicht allein fremdverschuldet ist?
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Politik und Soziologie in der DDR
107 Seiten | Autor: Peer Pasternack
Von 1947 und 1949 hatte es an der Martin- Luther-Universität Halle-Wittenberg bereits ein Institut für Soziologie gegeben. Eine eigentliche Institutionalisierung des Faches gelang allerdings erst 1963 mit der Gründung einer „Kommission für konkret-soziologische Forschung“, 1965 dann „Soziologische Abteilung“, schließlich „Wissenschaftsbereich Soziologie“ an der Sektion Wirtschaftswissenschaften. Dessen inhaltliche Schwerpunkte lagen in der Arbeits- und Industriesoziologie. 1976 startete ein eigenständiger Diplomstudiengang, wobei im jährlichen Wechsel mit der Universität Leipzig immatrikuliert wurde. Damit war Halle einer von drei Standorten, an denen in der DDR Soziologen und Soziologinnen ausgebildet wurden (der dritte Ort war die Humboldt-Universität zu Berlin überdies gab es an der Universität Rostock ein Nebenfachstudium Soziologie).
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Halle-New Town oder Halle-Novgorod?
10 Seiten | Autor: Peer Pasternack
„More curious visitors might appreciate a visit to the 4 sq km of concrete Plattenbauten towers that compromises ‘Hanoi’ … from Ha-Neu … before it changes any more … In fact, you needn’t even alight from the tram to see the place, but it’s more fun if you do“. Mit dieser Preisung setzt der „Lonely Planet Germany“ den Deutschlandbesucher über Halle-Neustadt, „the communist satellite town“, ins Bild (Schulte-Peevers et al. 2007: 222). Was hier besonders Neugierigen annonciert wird, damit mühte sich zeitgleich die Stadt Halle (Saale) unter dem Titel „Balanceakt Doppelstadt. Kommunikation und Prozess“ – so lautete das hallesche Thema im Rahmen der IBA „Stadtumbau Sachsen-Anhalt 2010“. Das Nebeneinander und die Durchdringung Halles und Halle-Neustadts, hieß es zur Begründung, verursachten „Brüche und bergen eine Reihe von gravierenden Konflikten“.
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Die verblichene DDR als diskursives Ereignis
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