Wissensarbeit

Wissen – Macht – Arbeit

Professionen und Wissensberufe im Wandel

Die sieben Beiträge des Schwerpunkts zum Vorzugspreis - Unter den Vorzeichen der Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft ändert sich das Arbeitsleben rasant. Traditionelle Karriereverläufe lösen sich zunehmend auf. Digitalisierung und Automatisierung drohen ganze Berufsgruppen verschwinden zu lassen, während zugleich neue Berufsfelder entstehen und sich äußerst dynamisch entwickeln. Der Themenschwerpunkt rückt zwei akademische Berufsgruppen in den Blick, deren Metier die "Kopfarbeit" ist. Für sie ergeben sich durch den Strukturwandel der Arbeit ganz spezifische Herausforderungen. Die einzelnen Beiträge beleuchten verschiedene Professionen und Wissensberufe und zeigen, wie Anforderungen der Politik und Verwaltung Gestaltungsspielräume einschränken, wie Geschlechterbeziehungen in Bewegung geraten, wie digitale Technologien eine Neubestimmung professioneller Expertise erfordern und wie neue Themenfelder zum Gegenstand von "Wissensarbeit" werden.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2016
Wissen – Macht – Arbeit
154 Seiten

Die Auswirkungen digitaler Technologien auf professionelle Verantwortung und Ausbildung

16 Seiten | Autor: Tara Fenwick, Richard Edwards

Tara Fenwick und Richard Edwards diskutieren in ihrem Beitrag die Auswirkungen digitaler Technologien auf professionelles Wissen und Handeln. Sie arbeiten den ambivalenten Charakter digitaler Analysetechniken heraus, die beispielsweise in der Gesundheitsvorsorge hilfreich sein können, aber auch an Grenzen stoßen und zu einseitigen Deutungen führen können. Verführerisch hieran ist, dass Massendaten für sich zu sprechen scheinen, während die sozialen Prozesse der Erzeugung und Nutzung von „Big Data“ oftmals unsichtbar bleiben. Zu den Machteffekten, die hieraus resultieren, zählt die – zum Teil politisch und ökonomisch forcierte – Tendenz, professionelle Verantwortung an digitale Analysemechanismen zu delegieren. Nach einem Vergleich zwischen Konzepten professioneller Verantwortung und Rechenschaftslegung analysieren Fenwick und Edwards den Einsatz digitaler Technologien in verschiedenen professionellen Feldern. Um den bestehenden oder sich abzeichnenden Herausforderungen zu begegnen, erörtern sie abschließend einige Implikationen für die akademische Ausbildung von Professionellen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2016
Wissen – Macht – Arbeit
154 Seiten

Gesundheitsberufe als Wissensarbeit

Jüngere Entwicklungen und strukturelle Ambivalenzen

15 Seiten | Autor: Uwe H. Bittlingmayer

Uwe H. Bittlingmayer nimmt den Aufstieg der nicht-medizinischen Gesundheitsberufe in den Blick, die gesundheitsbezogene Beratungs- und Ratgeberdienstleistungen anbieten. Er legt zunächst dar, inwiefern diese Berufe Bestandteil der Wissensökonomie sind und als Wissensarbeit verstanden werden können. Seine These lautet, dass die gesellschaftliche Funktion dieser Berufe darin besteht, die neoliberale Programmatik des allseits aktiven Individuums symbolisch zu unterstützen. Allerdings zeigen sich hierbei deutliche Unterschiede, wenn man zwischen der Makro-, Meso- und Mikroebene des Sozialen unterscheidet. Ein Blick auf die Entwicklung von Studierendenzahlen führt anschließend zu der Frage nach den fachwissenschaftlichen Wissensbeständen in nicht-medizinischen Studiengängen mit Gesundheitsbezug. Hier zeichnet sich ab, dass der Anteil sozialwissenschaftlicher Studieninhalte nicht gering ist, insgesamt aber Wissen aus Disziplinen, die das Individuum in den Mittelpunkt stellen, überwiegt.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2016
Wissen – Macht – Arbeit
154 Seiten

Transnationale Wissensarbeit und EU-Professionalismus in Deutschland

13 Seiten | Autor: Lucia Leopold

Das Phänomen grenzüberschreitender Wissensarbeit ist der Ausgangspunkt des Beitrags von Lucia Leopold. Sie zeigt, dass sich um die Themenfelder „Europa“ und „Europäische Union“ neue Gruppen von Expert(inn)en gebildet haben, die in unterschiedlichen Branchen und Institutionen europapolitische Inhalte und Verfahrensweisen auf nationaler und lokaler Ebene zu vermitteln suchen und durchzusetzen helfen. In Abgrenzung zu professionssoziologischen Konzepten transnationaler Wissensarbeit legt die Autorin zunächst Besonderheiten EU-bezogener Wissensarbeit dar. In der darauf folgenden Analyse von Interviews mit EU-Professionals vertieft sie diese Überlegungen und illustriert, welche Optionen und Schwierigkeiten bei der Beschaffung, Übersetzung und Vermittlung von EU-bezogenem Wissen sowie im Hinblick auf die weitere Vernetzung und Professionalisierung in diesem Berufsfeld bestehen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2016
Wissen – Macht – Arbeit
154 Seiten

Kulturelle Mittler – Überlegungen zum Aufgabenprofil interkultureller Wissens- und Dienstleistungsberufe

8 Seiten | Autor: Stephan Wolting

Auf ein Berufsbild, das sich noch nicht durchgesetzt hat, sondern erst in Umrissen erkennbar ist, geht Stephan Wolting ein. Er fragt, warum es bislang nicht gelungen ist, ein verbindliches Berufsprofil für interkulturelle Wissens- und Dienstleistungsberufe zu entwickeln, obwohl interkulturelle Beratungstätigkeiten (Coaching, Consulting, Training etc.) ebenso wie interkulturelle Kompetenzen stark nachgefragt sind. Er schlägt vor, den Begriff des kulturellen Mittlers zu nutzen, um das Spektrum interkultureller Qualifikationen zu umreißen und die dazugehörige Berufstätigkeit zu profilieren. In diesem Zusammenhang weist er auf konzeptionelle Probleme sowie Forschungsdesiderata hin und formuliert abschließend eine Reihe von Vorschlägen, wie das Aufgabenprofil kultureller Mittler/-innen gleichermaßen bedarfsgerecht wie kulturreflexiv geschärft werden könnte.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2016
Wissen – Macht – Arbeit
154 Seiten

Der Ingenieur als technisch kompetenter und sozial versierter Manager

Vergeschlechtlichte Konturen eines Berufsbildes

12 Seiten | Autor: Bianca Prietl

Bianca Prietl wendet sich den Ingenieur(inn)en zu und analysiert vor dem Hintergrund geschlechter- und machttheoretischer Perspektiven die symbolischen Dimensionen der Vergeschlechtlichung dieses Berufsbildes. Auf Basis von Interviews mit ingenieurwissenschaftlichen Führungskräften im Bereich der erneuerbaren Energien rekonstruiert sie die diskursiven Distinktionspraktiken, aus denen die Subjektposition „Ingenieur“ hervorgeht, und beleuchtet die zum Teil impliziten Verknüpfungen von Berufsbild und Geschlechtervorstellungen: Auch wenn Technik nach wie vor als „Männersache“ gilt, sind die Erwartungen an männliche Führungskräfte umfassender und schließen – dem populären Klischee vom dissozialen Computer-Freak zum Trotz – soziale Kompetenzen explizit mit ein. Hieraus ergeben sich jedoch keine symbolischen Vorteile für Ingenieurinnen. Wie der Beitrag zeigt, werden sie nicht als Expertinnen für das Kerngeschäft, sondern für das „Drumherum“ betrachtet und insofern symbolisch marginalisiert.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2016
Wissen – Macht – Arbeit
154 Seiten

Berliner Debatte Initial 1 | 2016

Wissen – Macht – Arbeit

Professionen und Wissensberufe im Wandel

ISBN 978-3-945878-08-8 | ISSN 0863-4564 | 154 Seiten

Unter den Vorzeichen der Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft ändert sich das Arbeitsleben rasant. Traditionelle Karriereverläufe lösen sich zunehmend auf. Digitalisierung und Automatisierung drohen ganze Berufsgruppen verschwinden zu lassen, während zugleich neue Berufsfelder entstehen und sich äußerst dynamisch entwickeln. Der Themenschwerpunkt rückt zwei akademische Berufsgruppen in den Blick, deren Metier die „Kopfarbeit“ ist. Für sie ergeben sich durch den Strukturwandel der Arbeit ganz spezifische Herausforderungen. Die einzelnen Beiträge beleuchten verschiedene Professionen und Wissensberufe und zeigen, wie Anforderungen der Politik und Verwaltung Gestaltungsspielräume einschränken, wie Geschlechterbeziehungen in Bewegung geraten, wie digitale Technologien eine Neubestimmung professioneller Expertise erfordern und wie neue Themenfelder zum Gegenstand von „Wissensarbeit“ werden.

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