Kunst

Der entlastete Raum

Raumkonzepte am Bauhaus

10 Seiten | Autor: Heinz Hirdina

Vorlesung Heinz Hirdinas aus dem Jahr 2004 an der Kunsthochschule Weißensee. Veröffentlicht als Vorabdruck aus dessen demnächst erscheinenden gesammelten Vorlesungen: Theorie und Geschichte des Designs. Vorlesungen, Bd. 2: Reaktionen auf die Moderne; herausgegeben für die Stiftung Bauhaus Dessau von Achim Trebeß (Leipzig: Spector Books). Am Beispiel von Walter Gropius, Oskar Schlemmer, László Moholy-Nagy und Hannes Meyer analysiert Hirdina in der Vorlesung drei verschiedene Konzeptionen von Raum: „1. den Raum des Modularen und des Kosmos, 2. den Raum als Raum der Bewegung, den Raum also als Zeit-Raum, 3. den Raum als Lebensraum. Diese Gliederung stimmt nicht mit den üblichen Periodisierungen überein, aber eine zeitliche Entwicklung vom modularen Raum zum Lebensraum lässt sich schon ausmachen, nur eben nicht so linear zwischen 1919 und 1933.“

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Editorial

4 Seiten | Autor: Martin Küpper, Thomas Möbius

Der Themenschwerpunkt „Die Ästhetik des Kommunismus“ ist dem Kulturphilosophen, Ästhetiker und Architekturtheoretiker Lothar Kühne (1931–1985) gewidmet. Mit seinen originären wie originellen Bezügen auf die Marx’sche Theorie, wie etwa der Bestimmung von Arbeit als Gestaltungsprozess, prägte Kühne die Debatten zu Architektur und Stadtplanung sowie die Ästhetik in der DDR. Er verband Ästhetik, verstanden als Gestaltung der materiellen Lebensbedingungen der Menschen, mit der Perspektive des Kommunismus – mit dem Anspruch auf Veränderung der Lebensweise. Es war nicht zuletzt diese Radikalität seines Denkens, die faszinierte und provozierte – und die ihn zu einem wichtigen Bezugspunkt in der Suche nach einem alternativen Verständnis des Sozialismus werden ließ. Was ihn leitete, war die Anteilnahme an einer Bewegung, die aus dem Sozialismus die kommunistischen Konsequenzen für die Ästhetik zieht: Welche gesellschaftlichen Herausforderungen benötigen Ästhetik? Und welche Anforderungen sind an die Ästhetik gestellt, um gesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen? Es ging darum, „in der praktischen Lebenstätigkeit und in den materiellen Lebensbedingungen der Menschen die Funktionen ästhetischer Faktoren zu erfassen“. Die Beiträge beleuchten Kühnes Stellung im „intellektuellen Haushalt“ der DDR, die Bildungsgründe und Bezüge seines Denkens und sie fragen danach, wie Kühnes Werk heute, unter anderen gesellschaftlichen Bedingungen als jenen, in denen und für die es entstand, neu gelesen und daran angeknüpft werden kann.

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Berliner Debatte Initial 2 | 2019

Die Ästhetik des Kommunismus – Lothar Kühne

ISBN 978-3-947802-24-1 | ISSN 0863-4564 | 148 Seiten

Der Themenschwerpunkt von Heft 2/2019 von „Berliner Debatte Initial“ ist dem Kulturphilosophen, Ästhetiker und Architekturtheoretiker Lothar Kühne (1931–1985) gewidmet. Mit seinen originären wie originellen Bezügen auf die Marx’sche Theorie, wie etwa der Bestimmung von Arbeit als Gestaltungsprozess, prägte Kühne die Debatten zu Architektur und Stadtplanung sowie die Ästhetik in der DDR. Sein radikaler Anspruch, Ästhetik, verstanden als Gestaltung der materiellen Lebensbedingungen der Menschen, mit der Perspektive des Kommunismus zu verbinden, faszinierte und provozierte – und ließ ihn auch zu einem wichtigen Bezugspunkt in der Suche nach einem alternativen Verständnis des Sozialismus werden. Die Beiträge beleuchten Kühnes Stellung im „intellektuellen Haushalt“ der DDR, die Bildungsgründe und Bezüge seines Denkens und sie fragen danach, wie Kühnes Werk heute, unter anderen gesellschaftlichen Bedingungen als jenen, in denen und für die es entstand, neu gelesen und daran angeknüpft werden kann.

Inhalt

Die Kunst realistisch zu sein

Von Jan van Eyck bis Forensic Architecture

14 Seiten | Autor: Karen van den Berg

Am Beispiel ausgewählter Werke von Jan van Eyck, Hieronymus Bosch, Ilja Repin und Forensic Architecture werden in diesem Beitrag unterschiedliche Konzepte des Realismus erläutert. Mit Blick auf die epistemische Struktur der Werke problematisiert Karen van den Berg den Realitätsbegriff und wirft – im Anschluss an Bruno Latour und Jörn Rüsen – die Frage auf, was dennoch dafür spricht, für einen neuen Realitätssinn wie auch für eine neue realistische Kunst einzutreten – eine realistische Kunst, die darum weiß, dass das, was wir Realität nennen, ein krisenanfälliges, aber ethisch bedeutsames Phantasma ist.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2018
Krisen der Realität
162 Seiten

Wissenschaft und Kunst

Die Krise der Realität und die Realität der Krise

9 Seiten | Autor: Armin Nassehi

Kunst und Wissenschaft etablieren seit je den begründeten Zweifel daran, dass die Welt so ist, wie sie auf den ersten Blick erscheint. So versetzen die Reflexionstheorien von Kunst und Wissenschaft – die Autonomisierung der Kunst durch Selbstbeobachtung und die Methodisierung der Wissenschaft durch Erkenntnis- und Wahrnehmungskritik – die moderne Gesellschaft in einen Krisenmodus, der ihr strukturell eigen ist. Beide, Kunst und Wissenschaft, verdoppeln die Welt: als Weltzugänge sind sie durch sich selbst bereits gebrochen und machen im Unterschied zu ökonomischen, politischen oder sonstigen Verdoppelungen dies explizit sichtbar. Auch wenn nichts ist, was es zu sein scheint oder vorgibt, stellt sich die Frage: Soll die Krise der Realität überwunden werden? Schlimmer: Können wir auf die Realität der Krise überhaupt verzichten?

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2018
Krisen der Realität
162 Seiten

Geschichte der Kulturwissenschaft VI

Kultur – zwischen Hochblüte und Kritik im Zeitalter der Aufklärung

12 Seiten | Autor: Gerhard Katschnig

Die kultur- und universalgeschichtlichen Grundlagenwerke, die zeitlich von Jacques-Bénigne Bossuet über Giambattista Vico bis hin zu Johann Gottfried Herder erschienen, eröffneten ein breites Feld des sittlichen wie zivilisatorischen Versprechens, das in einer Zukunft als planbare Jetztzeit eingelöst werden sollte. Zugleich erstarkten Zweifel am aufgehobenen Spannungsfeld zwischen Natur- und Kulturzustand, die im Zeitalter der Aufklärung die kulturellen Errungenschaften im Namen und Betätigungsfeld ihrer eigenen Prinzipien kritisch infrage stellten. Stellvertretend für alle angekündigten Verwirklichungsmöglichkeiten des Menschen schrieb Immanuel Kant in einer prominenten Fußnote zur Vorrede seiner Kritik der reinen Vernunft von 1781: „Unser Zeitalter ist das eigentliche Zeitalter der Kritik, der sich alles unterwerfen muß“ – gemäß der Etymologie des Verbs kritisieren, die besagt, dass das Altgriechische κρίνειν mit dem Sinnbild des Aussiebens von Vorhandenem verglichen werden kann.

Schlagworte: Kultur | Kunst | Aufklärung

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Erschienen in
Kultursoziologie 1 | 2017
Kulturkritik
122 Seiten

Die Exekution

Vom „Theater des Schreckens“ zum anonymen Töten

4 Seiten | Autor: Anne Klinnert

Iran: „14 Hinrichtungen während des Teheran-Besuchs von Renzi und Mogherini“, „Texas: Exekution eines ‚Wahnsinnigen‘?“, „Saudi-Arabien vollstreckt 90. Hinrichtung seit Jahresbeginn“. Was in weiten Teilen Europas als Relikt vergangener Zeiten gilt, ist weltweit durchaus eine allgegenwärtige Praxis: die Todesstrafe. Obwohl zwei Drittel aller Staaten sie per Gesetz oder zumindest in der Praxis abgeschafft haben, leben zwei Drittel der Weltbevölkerung nach wie vor in Staaten, die hinrichten. Die Begründung für die Todesstrafe sowie ihre Inszenierung haben sich im Verlauf der Jahrhunderte deutlich verändert. Dieser Prozess lässt sich auch in bildlichen Zeugnissen nachvollziehen.

Schlagworte: Exekution | Hinrichtung | Kunst

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Erschienen in
Welttrends 117 | 2016
Visegrád versus Brüssel
72 Seiten

Nach ‘All the World’s Futures‘

Überlegungen zur Kunstbiennale in Venedig

4 Seiten | Autor: Gerd-Rüdiger Hoffmann

Die 57. Esposizione Internazionale d’Arte della Biennale di Venezia, wie die Kunstbiennale Venedig offiziell heißt, wird 2017 von der Chefkuratorin des Pariser Centre Pompidou, Christine Macel, kuratiert. Das französische Nachrichtenmagazin L’Express nahm die Kunsthistorikerin im Mai 2011 in die Liste der weltweit 20 einflussreichsten Persönlichkeiten der zeitgenössischen Kunst auf.

Schlagworte: Biennale | Kunst | Gesellschaft

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Erschienen in
Welttrends 115 | 2016
Lateinamerikas Linke im Abschwung?
72 Seiten