Konvivialismus

Konvivialismus oder Die Ohnmacht des Sollens

5 Seiten | Autor: Dirk Jörke

Gut sieben Jahren nach dem Erscheinen des ersten Manifestes ist jetzt das „Zweite konvivialistische Manifest“ erschienen. Verfasst wurde es von einer Gruppe von Intellektuellen um den französischen Soziologen Alain Caillé. Im Zentrum des Manifests stehen „fünf Prinzipien“, die das individuelle und kollektive Handeln anleiten sollen: die Prinzipien „der gemeinsamen Natürlichkeit“, „der gemeinsamen Menschheit“, der „gemeinsamen Sozialität“, der „legitimen Individuation“ und „des schöpferischen Konfliktes“. Hinzu tritt als eine Art Metaprinzip der „Imperativ, die Hybris zu beherrschen“. Dirk Jörke setzt sich in diesem Artikel kritisch mit den politischen Forderungen und theoretischen Prämissen des Manifests auseinander. Der in „Berliner Debatte Initial“ schon mehrfach diskutierte Konvivialismus (z. B. Heft 4/2015, 3/2019), der auf eine neue Art bzw. Kunst des Zusammenlebens zielt, verstrickt sich, so Jörke, aufgrund der im Manifest durchscheinenden Individuumzentrierung in Widersprüche.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2021
Vor der Abwicklung
142 Seiten

Prekarität vs. Klima?

Ein konvivialistischer Rückblick auf die Gelbwesten

7 Seiten | Autor: Frank Adloff

Die Gelbwesten (gilets jaunes) begannen im November 2018 mit ihren Protesten und wurden rasch dafür bekannt, Straßenkreuzungen, insbesondere solche mit Kreisverkehr, zu besetzen und dabei gelbe Warnwesten zu tragen. Frank Adloff zeichnet in diesem Essay den Verlauf der Proteste nach, kommentiert die politischen Forderungen der Bewegung und ordnet diese aus einer sozialwissenschaftlichen Perspektive ein.

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2019
Heimatkunden
170 Seiten

Zurück in die Zukunft? Wie das Ende der Geschichte im Datenstrom zerrinnt

13 Seiten | Autor: Marcel Rauer, Gregor Ritschel

Sind wir heute in den westlich geprägten Demokratien am Ende der Geschichte angelangt, einem Zustand an dem wir das größtmögliches Maß persönlicher Freiheiten bereits erreicht haben, und ist das wesentliche Motiv geschichtlicher Kämpfe, das Streben nach Anerkennung, heute erloschen? Marcel Rauer und Gregor Ritschel argumentieren mit Bezug auf Hegels Geschichtsphilosophie und Michel Foucaults entpersonalisiertes Machtkonzept dafür, dass sich der politische Liberalismus durch die von ihm selbst hervorgebrachten Produktionsweise des heutigen Daten-Kapitalismus und die damit verbundenen Überwachungsmechanismen wieder zu zersetzen beginnt. Der Datenstrom unserer digitalisierten Welt reißt uns vom Ende der Geschichte zurück in eine zweifelhafte Zukunft.

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Konvivialismus – jetzt erst recht?!

5 Seiten | Autor: Frank Adloff

Frank Adloff interpretiert die politischen Reaktionen auf die Pariser Anschläge aus der Sicht des Konvivialismus. Hierbei handelt es sich um eine neue politiktheoretische Konzeption, die bei der Suche nach Auswegen aus einer politisch gefährlichen Gemengelage helfen könnte und die vom Autor in Heft 4/2015 ausführlich vorgestellt wurde.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2016
Wissen – Macht – Arbeit
154 Seiten

„Cyberwar“ – eine postmoderne Technik

16 Seiten | Autor: Kai Denker

Kai Denker geht dem Begriff „Cyberwar“ aus technikphilosophischer Perspektive nach, verfolgt ihn zu seinem Entstehungsort und markiert seine Bruchlinien. Denker zeigt, dass der Begriff stets diskursstrategisch, d. h. in seiner postmodernen Dimension betrachtet werden muss. „Cyberwar“ tritt in dieser Perspektive historisch nur zufällig mit der Ausbreitung von Informationstechnologie auf und ist auf diese keinesfalls beschränkt.

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Demokratischer Radikalismus und radikale Demokratie

Historisch-programmatische Anmerkungen zum Stand politischer Theorie

12 Seiten | Autor: Oliver Marchart

Oliver Marchart stellt ein Programm der „radikalen Demokratie“ vor, die er zur Aufgabe gegenwärtiger politischer Theorie und Praxis erklärt. Er schlüsselt die verschiedenen, mit der Französischen Revolution ins Werk gesetzten demokratischen Strömungen auf und verfolgt sie durch die Ideengeschichte. Dies erlaubt es ihm, die radikale Demokratie, in der Demokratie zum Selbstzweck wird, als Antwort auf die postfundamentalistischen Erschütterungen in der politischen Theorie und die krisenhaften Erschütterungen in der Wirklichkeit herauszuarbeiten.

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Auf brüchigen Fundamenten

Postmodernes Denken als metaphysische Herausforderung für die politische Theorie

16 Seiten | Autor: Johanna Wischner

Johanna Wischner untersucht in ihrem Beitrag die Herausforderungen für die politische Theorie durch das postmoderne Denken. Dabei arbeitet sie anhand der Antagonisten Habermas und Lyotard die metaphysischen Bedingungen heraus, unter denen modernes und postmodernes Denken stehen, und zeigt, dass Fundamentalismuskritik nur um den Preis der postmodernen Absage an jeglichen letzten Grund zu haben ist.

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Konvivialität und Konvivialismus: Praxis und Theorie

14 Seiten | Autor: Frank Adloff

Mit dem „Konvivialismus“ stellt Frank Adloff eine hauptsächlich von französischen Wissenschaftler*innen und Intellektuellen entworfene Denkhaltung vor, die auf die krisenhaften Herausforderungen des globalen Nordens reagiert und Lösungsansätze bietet. Der Konvivialismus stellt das gelingende Zusammenleben in den Mittelpunkt und bietet eine „Minimaldoktrin“ für dessen Ermögli-chung an. Das „Konvivialistische Manifest“ ist als Aufruf zu einer affirmativen Haltung gegenüber Post-wachstum zu verstehen, die der Konkurrenz und Abstiegsangst der Mittelschichten ein solidarisches Miteinander entgegenhält.

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Post-liberale politische Theorien als Grundlage des „neuen Konstitutionalismus“ in Lateinamerika

14 Seiten | Autor: Rainer Schmidt

Rainer Schmidt befasst sich in seinem Aufsatz mit post-liberalen politischen Theorien in Lateinamerika, die in einem Spannungsverhältnis zur westlichen liberalen Demokratie stehen und diese als Vorbild ablehnen. Demokratie soll hier als „contested concept“ verstanden werden, das sich konkret in jeder historischen Situation immer wieder neu bewähren und neu verhandelt werden muss. Anhand der Fälle Brasilien und Bolivien zieht Schmidt Schlussfolgerungen in Bezug auf neue Entwicklungsmöglichkeiten in Europa.

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Ausbeutung nach (und vor) Marx

15 Seiten | Autor: Lukas Kübler

Eine Aktualisierung der Frage nach der Ausbeutung als Übel sui generis unternimmt Lukas Kübler anhand einer Analyse des Marxschen Ausbeutungsbegriffs. Er arbeitet dabei eine Deutung heraus, die Ausbeutung als die durch Machtasymmetrie ermöglichte Realisierung eines Nutzens darstellt, welche die symmetrischen Beziehungen zwischen Freien und Gleichen bedroht. Diese Interpretation bietet einen Ansatzpunkt für die Kritik marktförmiger ökonomischer Beziehungen.

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