Isaak Babel

„Russland in Blut gewaschen“

Ein Revolutionsjahr und seine Folgen in der Literatur

Die Beiträge des Schwerpunkts zum Vorzugspreis – Das 100-jährige Jubiläum der Russischen Revolution 1917 ruft vielfältige Formen der Erinnerung hervor. Die zahlreichen, in den letzten Jahren erschienenen Neu- und Widerentdeckungen russischer bzw. sowjetischer Prosa über Revolution und Bürgerkrieg legen es nahe, die historischen und politikwissenschaftlichen Betrachtungen um den Blick der Literatur zu erweitern. Die literarischen Spiegelungen der Revolution und ihrer Folgen eröffnen einen eigenen Zugang, in dem sich subjektive und historische Sicht verschränken. Die Beiträge des Schwerpunkts gehen den Fragen nach: Wie werden die Revolution und ihre Folgen in der Literatur dargestellt und verarbeitet? Welche Sicht auf die Geschichte eröffnen die Texte? Wie zeigt sich in ihnen der „Einbruch der Geschichte“ ins Leben des Einzelnen? Und was erzählen die Rezeption und die Übersetzungen über die jeweilige Sicht auf die Revolution und die Auseinandersetzungen mit ihr? Mit Beiträgen u. a. zu Iwan Bunins Revolutionstagebuch „Verfluchte Tage“, zu Isaak Babels „Reiterarmee“ und deren deutschen Übersetzungen, zu Fedor Stepun und dessen Sicht auf die Bolschewiki, zu Maximilian Woloschin und seiner Künstlerkolonie auf der Krim sowie zu Andrej Platonow.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2017
„Russland in Blut gewaschen“
178 Seiten

Der Geschichte nicht hörig

Isaak Babels „Reiterarmee“ und ihre deutschen Übersetzungen

12 Seiten | Autor: Andreas Tretner

„Die Weltrevolution als Weiberklatsch, erzählt mit der genialen Geduld eines Naturforschers, der die wilden Verwandtenmorde unter Gottesanbeterinnen mitteilt – in der Tat, was für ein Ereignis!“ (Fritz Mierau) – Isaak Babels „Reiterarmee“ ist einer der legendären Texte über den Bürgerkrieg, der bei seinem Erscheinen sofort auf größtes Interesse stieß und immer wieder heftige Kontroversen hervorrief. Noch vor der russischen Originalausgabe erschien im Berliner Malik-Verlag 1926 die erste deutsche Übersetzung – eine kuriose Folge des Urheberrechts. Andreas Tretner, Übersetzer, vergleicht die deutschen Übersetzungen von Babels „Reiterarmee“ und rekonstruiert die Umstände ihrer jeweiligen Entstehung und Veröffentlichung. Die Editionsgeschichte der „Reiterarmee“ in der DDR zeigt dabei, wie das DDR-Literatursystem funktionierte und wie darum gerungen wurde, in der DDR Autoren wie Babel veröffentlichen zu können.

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Berliner Debatte 1 | 2017
„Russland in Blut gewaschen“
178 Seiten