Infrastruktur

Zwischen Provinztradition und Großstadtsehnsucht

(Selbst-)Verortungen Güterslohs in den 1970er und 1980er Jahren

Entgegen gängigen Niedergangs- und Krisengeschichten, die für die Bundesrepublik entworfen wurden, erlebte die Stadt Gütersloh einen regelrechten Boom „nach dem Boom“: Die 1970er Jahre bilden den Ausgangspunkt für beschleunigte Wachstumsprozesse, die die ostwestfälische Mittelstadt schließlich 2018 zur Großstadt beförderten. Die Entwicklung verband sich mit Euphorie ebenso wie mit Unsicherheit, die Suchbewegungen nach städtischem Selbstverständnis auslösten. Anhand der Handlungsfelder von städtischer Repräsentations-, Infrastruktur- und Migrationspolitik spürt dieser Artikel jenen Neupositionierungen nach, die sich zwischen Provinz und Großstadt bewegten. Der Untersuchung liegt dabei ein performatives Verständnis der Pole zugrunde, nach dem „Provinz“ und „Großstadt“ keine faktischen Größen darstellen, sondern stets diskursiv und habituell hervorgebracht und individuell angeeignet werden.

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2022
Auf in die Provinz!
140 Seiten

Verkehrskorridore auf der eurasischen Landmasse

7 Seiten | Autor: Ralf Roth

Kontinentale eisenbahngestützte Landverbindungen gibt es in den USAseit den 1860er Jahren. Sie waren für den Aufstieg der USA von zentralerBedeutung. Für die eurasische Landmasse gilt das nicht: Durchgehendekontinentale Eisenbahnverbindungen von einer Küste zur anderen fehlenbis heute bzw. spielen keine Rolle. Diese Umkehrung in der Bedeutungvon Land- und Seeverkehr für die größte Landmasse der Erde bildet inder Weltgeschichte eine Anomalie. Wir können in Europa auf viele Jahrhunderte eines intensiven Austauschs mit den Völkern Asiens auf demLandweg zurückblicken, bei dem die Intensität immer in Relation zu denTransportmöglichkeiten und der Durchlässigkeit der Großreiche stand.Für viele Jahrhunderte dominierten die Routen der berühmten Seidenstraße.

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Erschienen in
Welttrends 183 | 2022
Die Welt als System
72 Seiten

China in Sri Lanka

13 Seiten | Autor: Heinz Gödde

Sri Lanka ist Teil eines „Maritime Great Game“ im Indischen Ozean. China und Indien sind dabei die Hauptfiguren. Für China geht es einmal darum, die Transportwege von Rohstoffen für die Weiterentwicklung seiner Industrie wie für die Lieferung von Fertigprodukten durch eine Reihe von Stützpunkten entlang der „Pearl of Strings“ zu sichern. Zum anderen geht es darum, seinen Einfluss in der Region zu sichern und stärken. Auch Indien geht es um seinen geostrategischen Einfluss, der durch den chinesischen Konkurrenten bedroht schein. Insbesondere, wenn Hambantota ein chinesischer Militärstützpunkt in unmittelbarer Nähe zu Indien werden könne. Länder wie Sri Lanka erhalten Kredite, moderne Infrastrukturprojekte werden oder sind schon geschaffen. Die Verschuldung des Landes bei verschiedenen Kreditgebern wächst und die chinesischen Kredite sind Kritikpunkt in der Diskussion der chinesischen Schuldenfalle beim chinesischen Projekt einer neuen, nicht nur maritimen Seidenstraße. China investiert im Rahmen von OBOR, erwartet aber wohl mehr als nur die Rückzahlung der Kredite und der gar nicht zu günstigen Zinsen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2020
Chinas neue Seidenstraßen
164 Seiten

Chinas gelenkte Marktwirtschaft und die Seidenstraßen-Initiative

21 Seiten | Autor: Rainer Land

Die gelenkte Volkswirtschaft Chinas ist nach 1978 mit der der Reform- und Öffnungspolitik Deng Xiaopings entstanden. Sieberuhte nicht auf reinem bestimmtes Wirtschaftsmodell, sondern entstand durch Mosaikevolution, Experimentieren und Rekombinieren. Der Artikel zeichnet wichtige Komponenten dieser entstehenden gelenkten Volkswirtschaft nach: so die Transformation der Staatsbetriebe und Besonderheiten der chinesischen Finanzmärkte. Eine gelenkte Wirtschaftsentwicklung braucht nicht nur Lenkungsinstrumente (Kreditlenkung, Infrastruktur- und Industriepolitik, Lohnregulation, Aufbau gesellschaftlicher Sozialsystemen), es setzt geteilte Ziele und einen Grundkonsens der Bevölkerung voraus. Die Seidenstraßeninitiative ist Teil eines Umbruchs, eines Pfadwechsels in der Richtung der wirtschaftlichen Entwicklung. An die Stelle der nachholenden Modernisierung durch Massenprodukte für den Weltmarkt tritt zunehmend die Produktion innovativer High-Tech, der Binnenmarkt gewinnt an Bedeutung und an die Stelle des Exports von Massenprodukten tritt die Entwicklung globaler Infrastruktur.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2020
Chinas neue Seidenstraßen
164 Seiten

Die chinesische Initiative und die Infrastrukturprojekte Kasachstans

5 Seiten | Autor: Sultan Akimbekov

Seit Erlangung der Unabhängigkeit vor 25 Jahren baut Kasachstan seine Transportinfrastruktur zielstrebig aus. Als Drehscheibe für die Transportwege im Zentrum Eurasiens spielt es für die chinesische Initiative der Neuen Seidenstraße eine große Rolle und will die sich aus dem Projekt ergebenden Vorteile nutzen. Zugleich werden die mit der zentralasiatischen Region verbundenen geopolitischen und geoökonomischen Probleme realistisch gesehen.

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Erschienen in
Welttrends 116 | 2016
Neue Seidenstraßen
72 Seiten