Wulf Lapins

Clausewitz und der Ukrainekrieg

6 Seiten | Autor: Wulf Lapins

Nach dem Epochenende des Ost-West-Konflikts gingen Politik und Wis- senschaft im politischen Westen in ganz überwiegender Mehrheit davon aus, dass ein konventioneller Staatenkrieg in Europa für sehr lange Zeit als unwahrscheinlich zu bewerten sei. Ideologie und machtpolitisches Nullsummen-Denken als die Treiber des Kalten Krieges wurden als nun- mehr überwunden angenommen. Es waren nach Jahrzehnten des scharfen politisch-militärischen Systemantagonismus die verständliche Friedens- sehnsucht der Europäer, wie auch Aussagen aus der akademischen Welt (Francis Fukuyama), die ein globales Zeitalter des liberalen Demokratie- und Wirtschaftsmodells prognostizierten.

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Erschienen in
Welttrends 195 | 2023
Europa global
72 Seiten

Die EU in den Aufwinden und Fallwinden der Zeit

6 Seiten | Autor: Wulf Lapins

Der französische Soziologe und Philosoph Raymond Aron behauptete 1982 eine „Unsterblichkeit der Ideologie“. Kongenial interpretierte der Historiker und Politikwissenschaftler Karl Dietrich Bracher zur selben Zeit das politische Denken des 20. Jahrhunderts als „Zeit der Ideologien“. Ganz gegensätzlich hatte 20 Jahre zuvor hingegen der US-Soziologe Daniel Bell die Ermüdung und Auszehrung von Ideologien unterstellt. In die- selbe Kerbe hieb intellektuell 1981 der deutsche Journalist Peter Bender. Es dauerte dann aber doch bis zum Ende des Ost-West-Antagonismus, bis dass zugleich auch seine ideologische Dimension überwunden wurde.

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Erschienen in
Welttrends 191 | 2022
Strategische Instabilitäten
72 Seiten

Besitzt die EU Strategiefähigkeit?

8 Seiten | Autor: Wulf Lapins

Henry Kissinger soll einst scherzhaft-ernst gefragt haben, unter welcher Telefonnummer er denn die Europäische Gemeinschaft anrufen könne? Die eine zentrale politische Anrufnummer existiert immer noch nicht. Gleichwohl wurden und werden Strategien aufgelegt und umgesetzt. Die Union ist ein einzigartiges politisch-normatives System, grundverschie-den zu historischen oder präsenten Staatsformen oder internationalen Zusammenschlüssen. Der Europäische Rat vereinbart die politischen Ziel-vorstellungen und Prioritäten. Die Europäische Kommission erarbeitet eigenständig daraus die Strategien.

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Erschienen in
Welttrends 186 | 2022
Ist die EU strategiefähig?
72 Seiten

Auftritt auf der Weltbühne oder Verbleib im Nationaltheater?

Anmerkungen zu Dmitri Trenin

4 Seiten | Autor: Wulf Lapins

Dmitri Trenins Für und Wider zu „Russlands Rückkehr auf die Weltbühne“ öffnet beim Autor dieser Replik die Tür des Zweifels: Kann Russland seinen wiedergewonnenen Status als eine re-etablierte Großmacht aufrechterhalten? Die Zeichen sprechen für eine politische Epochenwende. Die poröse Struktur der internationalen Beziehungen wird in den kommenden Jahrzehnten infolge des relativen Machtabstiegs der USA und des relativen Machtaufstiegs von China weiter erodieren. Wer tatsächlich der dominante Akteur in der sich herausbildenden globalen neuen Machtarithmetik sein wird, steht keineswegs fest. In der Literatur findet in diesem Kontext ein Diskurs über den Auftakt zu einer zwischenzeitlichen sino-amerikanischen Bipolarität statt. Nehmen wir diese These zum Nennwert. Welche Politik könnte, welche Politik müsste Russland praktizieren, um in den folgenden Dekaden von beiden Großmächten als ebenbürtig anerkannt zu werden?

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Erschienen in
Welttrends 175 | 2021
Afrika und Europa
72 Seiten

„Großserbien“ in Geschichte und Gegenwart

Historische Konzepte und aktuelle Politik

6 Seiten | Autor: Wulf Lapins, Enes Veljij

Die Idee eines Großserbiens ist alt. Sie wurde im 19. Jahrhundert entwickelt und hatte im 20. Jahrhundert erheblichen Einfluss auf die Politik im ehemaligen Jugoslawien und heutigen Serbien. Gegenwärtig steht diesem gefährlichen Konzept, das zwar an politischer Bedeutung verloren hat, aber immer noch in der serbischen Gesellschaft vorhanden ist, die Idee eines multiethnischen Serbiens entgegen.

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Erschienen in
Welttrends 173 | 2021
Feministische Politik in der Pandemie
72 Seiten

Europas Zukunft im weltpolitischen Kältebecken

4 Seiten | Autor: Wulf Lapins

Der europapolitische Diskursauftakt von Wilfried Schreiber und Kollegenverlangt historische Ergänzungen, stimuliert Einwendungen, bedingtaber auch Zustimmungen. Dies leistet der folgende Debattenbeitrag.Der in Frankreich akademisch und politisch einflussreiche GeopolitikerYves Lacoste postulierte 1976: „La géographie, ça sert, d›abord, à faire laguerre“ – die Geografie dient zuallererst dazu, den Krieg zu führen. Inder Tat, die Strecke von der Geografie zur Geopolitik und mithin zu Territorialansprüchen und geografischen Ausdehnung von politischen undreligiösen Ideologien hat sich in der europäischen Geschichte nicht alsbeschwerlicher Jakobsweg erwiesen. Im Gegenteil, er gestaltete sich vielmehr oft als eine Rutschbahn.

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Erschienen in
Welttrends 158 | 2019
Quo vadis, Europäische Union?
72 Seiten

Nordkoreas Nuklearrüstung – Wille und Motive

6 Seiten | Autor: Wulf Lapins

Warum will Nordkorea anerkannter Nuklearstaat werden? Dabei geht esvor allem um die staatliche Eigensicherung durch Machtakkumulationgegenüber potenziellen Gegnern. Der Nuklearwaffenstatus eignet sich dafürbestens. Der nordkoreanische Vorschlag einer „vollständigen Denuklearisierung“käme der Kündigung der (Über-)Lebensversicherung gleich. Welchessind die Hintergründe dafür?

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Erschienen in
Welttrends 154 | 2019
Militär und Vertrauen
72 Seiten

Stillstand in Albanien?

5 Seiten | Autor: Wulf Lapins

Albanien hat in Europa keinen guten Leumund. Das hat Gründe: Unzulängliche Verkehrs- und Umweltinfrastruktur, Korruption und Aufteilung der Macht auf wenige Eliten und Oligarchen, fehlende Rechtsstaatlichkeit und ein schwerfälliger Justizapparat, Ineffizienz der Verwaltung, mangelnde Zahlungsmoral, Behördenwillkür, undurchsichtige Auftragsvergaben und politische Instabilität. So die lange Liste der Kritikpunkte an der Region generell und an Albanien speziell.

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Erschienen in
Welttrends 153 | 2019
Brennpunkt Iran
72 Seiten

Great Game 2.0 um Afghanistan

Replik auf Arne C. Seifert

5 Seiten | Autor: Wulf Lapins

In WeltTrends 82 diskutiert Arne Seifert die Sorgen der afghanischen Nachbarn und die Rolle der OSZE in Debatten über Afghanistan nach 2014. Seifert geht davon aus, dass nach 9/11 eine „Umorientierung der internationalen Sicherheitspolitik der transatlantischen Allianz im Sinne globaler Interventionsbereitschaft und -fähigkeit“ (S. 15) stattgefunden hat. In der kritischen Friedensforschung steht die NATO in einem ähnlichen Beurteilungskanon. Ihre Protagonisten machen allerdings den „Sündenfall“ der Out-of-area-Ausrichtung der westlichen Allianz wegen der von ihnen unterstellten neuen Ausrichtung auf Offensivstrategie bereits für 1991 fest. Auf dem damaligen NATO-Gipfel im November 1991 in Rom wurde nämlich eine neue Allianzstrategie mit der Maßgabe verabschiedet: „Die Sicherheit des Bündnisses muss jedoch auch den globalen Kontext berücksichtigen.“ Diese inaugurierte Allianzstrategie kann – unter Beibehaltung der kollektiven Verteidigung ihrer Mitglieder als identitätsstiftendes Element – in der Tat als Geburtsstunde der Transformation vom klassischen Verteidigungspakt in defensiver Balance militärischer Fähigkeiten des potenziellen Gegners in einem klar umrissenen geografischen Raum hin zu einem mehr proaktiven, globalen sicherheitspolitischen Akteur begriffen werden.

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Erschienen in
Welttrends 84 | 2012
Ernährung garantiert?
144 Seiten

Unabhängig mit gestutzten Flügeln

Normalität im Kosovo

11 Seiten | Autor: Wulf Lapins

Die serbisch-kosovarische Beziehung ist die Geschichte eines Dauerkonflikts. Nach mühsamen Verhandlungen schlossen beide Regierungen 14 Jahre nach Ende des Kosovokrieges ein Normalisierungsabkommen. Damit vereinbarten sie eine Artfriedliche Koexistenz. Der Vertrag spricht den Serben in Nordkosovoweitgehende kommunale Selbstverwaltungsrechte zu. Im Gegenzug soll diese Region in die kosovarischen staatlichen Strukturen integriert werden. Die Implementierung ist die Voraussetzung, um auf dem Weg zur erstrebten EU-Mitgliedschaft voranzukommen. Von Normalität kann keine Rede sein.

Schlagworte: Kosovo | EU | Völkerrecht

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Erschienen in
Welttrends 92 | 2013
Regionalmacht Südafrika
144 Seiten