Ulrich Knappe

DSS-Arbeitspapiere 104 | 2011

Krieg und Frieden im marxistischen philosophischen Denken der DDR

Autor: Ulrich Knappe

ISSN 1436-6010 | 110 Seiten

Im Dezember 1990 verteidigte ich an der Militärakademie Dresden, wenige Tage vor ihrer endgültigen Auflösung, eine Dissertation, die sich der Entwicklung von Auffassungen zu Krieg und Frieden im marxistischen philosophischen Denken in der DDR zuwandte. Rechtlich erklärt sich diese Merkwürdigkeit daraus, dass weder Pfarrer Eppelmann als Minister für Abrüstung und Verteidigung der Regierung de Maiziere, noch der Einigungsvertrag die Militärakademie aufgelöst hatte und diese folglich noch bis zu ihrer Auflösung zum 31.12.1990 das Promotionsrecht besaß. Als Philosophielehrer an der Militärakademie abgewickelt und aus dem Dienst entlassen, hängte ich notgedrungen 1991 die Philosophie an den Nagel. Die Dissertation geriet in Vergessenheit. Seitdem hat das Thema für mich 21 Jahre geruht, und es ist ein notwendiger Abstand gewachsen. Warum kehre ich jetzt in die Diskussion zurück? Einfach gesagt finde ich, es ist an der Zeit. Konkrete Anlässe bestanden zum einen darin, dass mich mein Mentor, Wolfgang Scheler, Anfang dieses Jahres ermunterte, die Arbeit wieder anund aufzunehmen. Zum anderen hat mich das jüngst von Christa Wolf veröffentlichte Buch „Stadt der Engel …“1 tief berührt, und ich leitete daraus einen persönlichen Anspruch für mich ab. So lag es nahe, den Versuch zu wagen, aus diesem vergessenen Material etwas mehr zu machen. Der erste Schritt liegt in Gestalt dieses Heftes vor.

Das Ende der Geschichte und seine Alternative(n)

Eine philosophische Nachlese zu Francis Fukuyamas „Das Ende der Geschichte“

5 Seiten | Autor: Ulrich Knappe

Vor 25 Jahren sorgte Francis Fukuyama mit seinem Buch Das Ende der Geschichte: wo stehen wir? und den darin aufgestellten Thesen für Furore. Eine Weltmacht, die Sowjetunion, war zusammengebrochen und die ihr zuzurechnende Hemisphäre befand sich in Auflösung. Millionen Osteuropäer waren von einem „Let`s go West“ erfasst, bewunderten die liberalenDemokratie und waren bereit, sich in ein kapitalistisches Gesellschaftssystem zu integrieren. Es war daher legitim, die Frage nach einem kohärenten und zielgerichteten Verlauf der Geschichte erneut aufzuwerfen.

Schlagworte: Philosophie | Geschichte | Arbeit

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Erschienen in
Kultursoziologie 2 | 2017
Geschichte der Soziologie
112 Seiten