Thomas Bitterlich

Religionssoziologie – ein Literaturbericht

14 Seiten | Autor: Thomas Bitterlich, Wolfgang Geier

Mit der Begründung der Kultursoziologie in dem programmatischen Vortrag von Alfred Weber auf dem Zweiten Deutschen Soziologentag 1912 entstanden in Deutschland und Österreich auch die Anfänge der Religionssoziologie. Der Beitrag bietet einen Überblick über die Entstehung der Religionssoziologie und verweist auf in diesem Kontext auf das Fach prägende Schriften. Ein besonderer Fokus wird dabei auf die Entwicklung der Religionssoziologie im deutschsprachigen Raum gelegt, die fälschlicherweise oft fast ausschließlich mit dem Namen Max Weber verbunden wird.

Schlagworte: Religion | Geschichte | Soziologie

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Erschienen in
Kultursoziologie 2 | 2017
Geschichte der Soziologie
112 Seiten

Zwischen Glauben und Unglauben

Lucien Febvres Renaissance

8 Seiten | Autor: Thomas Bitterlich

Renaissance … „Tyrannei des Wortes, Tyrannei des Namens, vor der sich die Naturvölker fürchteten. Nur daß für jene der Akt der Namensgebung bedeutet, daß der Benennende das Benannte in Besitz nimmt. Im Falle des Historikers nimmt nur zu oft das Benannte den Benennenden in Besitz.“ Nach dieser von Ulrich Raulff übersetzten Aussage Lucien Febvres, eines Mitbegründers und Herausgebers der schulemachenden französischen Zeitschrift »Annales d’histoire économique et sociale«, mag es seltsam erscheinen, ihn in ein Themenheft zur Renaissance aufzunehmen. Tatsächlich lassen sich kaum Publikationen finden, die im Titel das Wort „Renaissance“ führen. Da geht es um „un destin“, „l’incroyance“ oder „la sensibilité“, um menschliche Probleme und keine Epochen. Nur selten, z. B. in »Comment Jules Michelet inventa la Renaissance«, nutzt er das Wort als historiografische Orientierungskategorie. Trotzdem hat er viel zu der Geschichte der Epoche gearbeitet und dadurch den Weg für Perspektiven eröffnet, die in dieser Zeit nicht mehr ausschließlich die Wiedergeburt der Antike und ein (Zerr-)Bild moderner Gegenwart sehen; Perspektiven, die ihre Zeiteinteilungen gemäß ihrem Gegenstand vornehmen und etablierte Ordnungsmuster hinterfragen.

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Erschienen in
Kultursoziologie 1 | 2015
Die Renaissance
108 Seiten

Karl Lamprechts „Kulturzeitalter“

20 Seiten | Autor: Thomas Bitterlich

In einer seiner programmatischen Schriften hält Karl Lamprecht einem Kritiker seiner Methode polemisierend entgegen: „Sie arbeiten kulturgeschichtlich und stellen die Kulturentwicklung in den Mittelpunkt Ihres geschichtlichen Denkens: da werden Sie den historischen Stoff, den Sie schließlich nicht amusisch und arythmisch vortragen können, doch wohl auch einer Einteilung nach kulturgeschichtlichen Zeitaltern unterziehen müssen.“1 Hayden White hat in den 1970er-Jahren ebenfalls darauf hingewiesen, dass die Anordnung historischer Ereignisse zu einem zeitlichen Verlauf die Basis für jegliche Geschichtserzählung bildet.2 Die Vorschläge von Historikern, die Zeit in Abschnitte einzuteilen und zwischen ihnen Beziehungen zu definieren, führen gleichsam, so könnte man weiterdenken, zum Kern ihrer Auffassung von Geschichtsschreibung. In diesem Rahmen ist es das Ziel meines Beitrages, Lamprechts historiografischen Ansatz zur Gliederung und Ordnung der Kulturgeschichte vorzustellen. Es handelt sich, meiner Ansicht nach, um zwei Vorstellungen, wie der Verlauf der Geschichte strukturiert sein könnte, die sich auf Zeiträume von unterschiedlicher Dauer beziehen. In der Forschung und in Lamprechts Schriften dominiert das Konzept der „Kulturzeitalter“, das auch hier im Mittelpunkt stehen wird.

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Erschienen in
Kultursoziologie 2 | 2014
Kulturzeitalter
110 Seiten