Bianca Prietl
Wissen – Macht – Arbeit
82 Seiten | Autor: Tara Fenwick, Richard Edwards, Uwe H. Bittlingmayer, Lucia Leopold, Stephan Wolting, Bianca Prietl, Christiane Griese, David James
Die sieben Beiträge des Schwerpunkts zum Vorzugspreis - Unter den Vorzeichen der Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft ändert sich das Arbeitsleben rasant. Traditionelle Karriereverläufe lösen sich zunehmend auf. Digitalisierung und Automatisierung drohen ganze Berufsgruppen verschwinden zu lassen, während zugleich neue Berufsfelder entstehen und sich äußerst dynamisch entwickeln. Der Themenschwerpunkt rückt zwei akademische Berufsgruppen in den Blick, deren Metier die "Kopfarbeit" ist. Für sie ergeben sich durch den Strukturwandel der Arbeit ganz spezifische Herausforderungen. Die einzelnen Beiträge beleuchten verschiedene Professionen und Wissensberufe und zeigen, wie Anforderungen der Politik und Verwaltung Gestaltungsspielräume einschränken, wie Geschlechterbeziehungen in Bewegung geraten, wie digitale Technologien eine Neubestimmung professioneller Expertise erfordern und wie neue Themenfelder zum Gegenstand von "Wissensarbeit" werden.
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Der Ingenieur als technisch kompetenter und sozial versierter Manager
12 Seiten | Autor: Bianca Prietl
Bianca Prietl wendet sich den Ingenieur(inn)en zu und analysiert vor dem Hintergrund geschlechter- und machttheoretischer Perspektiven die symbolischen Dimensionen der Vergeschlechtlichung dieses Berufsbildes. Auf Basis von Interviews mit ingenieurwissenschaftlichen Führungskräften im Bereich der erneuerbaren Energien rekonstruiert sie die diskursiven Distinktionspraktiken, aus denen die Subjektposition „Ingenieur“ hervorgeht, und beleuchtet die zum Teil impliziten Verknüpfungen von Berufsbild und Geschlechtervorstellungen: Auch wenn Technik nach wie vor als „Männersache“ gilt, sind die Erwartungen an männliche Führungskräfte umfassender und schließen – dem populären Klischee vom dissozialen Computer-Freak zum Trotz – soziale Kompetenzen explizit mit ein. Hieraus ergeben sich jedoch keine symbolischen Vorteile für Ingenieurinnen. Wie der Beitrag zeigt, werden sie nicht als Expertinnen für das Kerngeschäft, sondern für das „Drumherum“ betrachtet und insofern symbolisch marginalisiert.
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