Die Politisierung der Angst in der Moderne

13 Seiten | Autor: Veith Selk

Angst ist ein unbehagliches Gefühl, das mit der Vorstellung oder Erwartung eines entweder tatsächlich oder nur scheinbar drohenden Übels verbunden ist. Es lässt unterschiedliche Grade der Intensität zu, kann vom sorgenden Zweifel über eine Stimmung der Ängstlichkeit bis hin zum plötzlichen Schrecken reichen. Aus diesem Grunde ist die manchmal vorgenommene Engführung von Angst mit Schrecken oder Panik irreführend, denn sie blendet viele andere Formen der Angst aus. Diese sind häufiger, wenn auch nicht immer offen thematisierter Begleiter des Alltagslebens. Man denke etwa an die Angst, in einem Bewerbungsgespräch zu versagen, sich mit dem Gedanken an diffuse Risiken im Hinterkopf und einem unangenehmen Gefühl im Magen in ein Flugzeug zu setzen, oder schließlich die Sorge, in einigen Jahren die Rechnung über die Vorliebe für Rotwein und die Abneigung gegenüber Fitnessstudios präsentiert zu bekommen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2012
Honeckers Welt
160 Seiten

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