Frank Ruda: Hegels Pöbel

Eine Untersuchung der „Grundlinien der Philosophie des Rechts“

3 Seiten | Autor: Olaf Briese

In den letzten Jahrzehnten fand an Hegels Rechtsphilosophie vor allem Interesse, wie sie sich zu den modernen Anforderungen von Demokratie und Freiheit positioniert. Es wurde diskutiert, ob und wie sie trotz ihrer prekären Grundannahmen für moderne gesellschafts- und politiktheoretische, für staats- und rechtsphilosophische Diskurse – mithin für die „bürgerliche Gesellschaft“ – fruchtbar gemacht werden kann. Ihre soziale Dimension wurde bisher nur selten thematisiert, und diesem Defizit möchte die vorliegende Studie begegnen. Am Faden der 1821 publizierten „Grundlinien der Philosophie des Rechts“ untersucht sie, wie Hegel das Phänomen von Armut verortet, und zwar nicht von Armut als solcher, sondern der Armut eines spezifischen Standes, dessen Armut sich gerade aufgrund seiner Standesmerkmale ergibt, sich aufgrund dieser Standeszugehörigkeit potenziert und zementiert: des Pöbels. Dieses Phänomen „Pöbel“, so die These von Frank Ruda, stellte das verborgene (und bis heute auch der Forschung verborgene) Zentralthema des Buchs dar. Das, was Hegel in den §§ 241-245 entwickelt, erweist sich als der Kern von Hegels Rechtsphilosophie und als der Kern ihres „Scheiterns“.

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2011
Sozial & ökologisch
160 Seiten

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