Matthias Oppermann: Raymond Aron und Deutschland

3 Seiten | Autor: Christina Isabel Fischer

Die politiktheoretische Diskussion um den Liberalismus ist vielschichtig und Lothar Gall hat bereits 1980 festgestellt, man halte „jeweils das für den Liberalismus […], was die eigene Fragestellung unter diesem Stichwort zum Vorschein bringt.“ In Anbetracht der Instabilitäten der Märkte gibt es daher zunehmend vehemente Kritik am dominierenden Wirtschaftsliberalismus und der Ruf nach einem politischen Liberalismus mit republikanischen Anleihen, der die bürgerlichen Tugenden stärkt, wird wieder als Alternative deutlich. Hierfür bietet sich der in Deutschland bislang selten rezipierte französische Soziologe Raymond Aron mit seinem politischen Liberalkonservatismus und seiner Betonung des Wertes politischer Freiheit besonders an. Daher ist es äußerst verdienstvoll, dass Matthias Oppermann sich in seiner an der Universität Bonn entstandenen geschichtswissenschaftlichen Dissertation mit dem opulenten und heterogenen Werk Arons, das sich im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und politischem Journalismus bewegt, auseinandergesetzt und eine Aufarbeitung von Arons Denken vorgenommen hat, bei der er unzählige unveröffentlichte Quellen aufgearbeitet und löblicherweise auch Arons gesamtes journalistisches Werk einbezogen hat.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2010
Gesampelte Gesellschaft
160 Seiten

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