Gott arbeitet nicht

Zur Notwendigkeit, Karl Marx einer optimalen Messung zu unterziehen

Daß im Titel eines Aufsatzes über Marx das Wort "arbeiten" erscheint, wird niemanden verwundern. Mit dem Terminus "Gott" ist das schon anders. Vielleicht erklärt man sich seine Verwendung mit der spöttischen Bemerkung, daß Philosophen immer über Gott reden. Aber so globalistisch ist es - wie sich zeigen wird - nicht gemeint. Am wenigsten wird man mit der Formulierung "optimale Messung" anzufangen wissen. Sie wird hier nur in Analogie verwandt – in Analogie zu ihrem Gebrauch in der Physik, wo sie einen methodelogischen Grundsatz bezeichnet: Untersucht man die grundsätzliche Möglichkeit der Meßbarkeit gewisser Effekte, so muß man stets - unabhängig davon, wie leicht oder schwer sie zu realisieren sind – bestmögliche Bedingungen unterstellen (beliebig schlecht oder ungenau zu messen ist keine Kunst). Die prinzipiellen Meßschranken, die sich unter dieser Voraussetzung ergeben, sagen dann wirklich etwas über die Leistungsfähigkeit resp. Beschaffenheit der Theorie aus, nach der der diskutierte Effekt auftreten sollte

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 1993
Marxismus - und keine Ende?
128 Seiten

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